Mittwoch, 18. Juni 2014

VIELEN DANK FÜR EURE TEILNAHME!



Gemeinsam haben wir ein großes, starkes und farbenfrohes Zeichen gegen Kindersterblichkeit gesetzt! 1.350 Personen haben unsere Petition „SURVIVE 5“ unterzeichnet. Zusammen fordern wir von der österreichischen Regierung mehr Mittel für Entwicklungszusammenarbeit – vor allem für Kindergesundheit. Mit unserem Foto-Wettbewerb haben wir auf dieses Anliegen aufmerksam gemacht.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Aktionswoche Gesunde Kinder Weltweit: Müttersterblichkeit

Immer noch stirbt weltweit jede Minute eine Frau durch Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt, Millionen weitere erleiden Infektionen nach der Geburt. 

Das Risiko an Schwangerschaftskomplikationen zu sterben, liegt in den Entwicklungsländern bei 1:16, in reichen Ländern bei 1:2800. 40 Prozent der Todesfälle von Kleinkindern in den ärmsten Ländern sind auf Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt zurückzuführen. In Afrika südlich der Sahara sterben jährlich 1,16 Millionen Kinder innerhalb der ersten 28 Lebenstage.

In den meisten Entwicklungsländern ist die medizinische Grundversorgung völlig unzureichend – und Millionen Schwangere haben nicht einmal dazu Zugang. Dabei hängt das Überleben von Kindern maßgeblich von der Gesundheitsversorgung ihrer Mütter ab. Eine UNICEF-Studie belegt, dass Kinder, die ihre Mütter bis zu sechs Wochen nach der Geburt verlieren, fast niemals ihren zweiten Geburtstag erleben.

Wie World Vision hilft.
  • Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Aufklärung über Gesundheit und Hygiene. Dazu initiieren wir die Gründung von Gesundheitskomitees und schulen deren Mitglieder, die ihr Wissen an die lokale Bevölkerung weitergeben.
  • Um den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, renovieren wir Gesundheitsstationen und statten diese mit Möbeln und Medikamenten aus und schulen das medizinische Personal.
  • Wir führen Schulungen für Geburtshelferinnen durch und statten diese mit der notwendigen Ausrüstung aus.
  • Wir führen Informationsveranstaltungen für (werdende) Mütter durch und schaffen Bewusstsein dafür, sich während der Schwangerschaft, der Geburt und in der Zeit danach medizinisch bzw. geburtshelferisch betreuen zu lassen.
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Mittwoch, 7. Mai 2014

Aktionswoche Gesunde Kinder Weltweit: Unterernährung

Jedes Jahr sterben 3 Millionen Kinder unter 5 Jahren an den Folgen von Hunger und Unterernährung, das sind 7.500 pro Tag und 5 Kinder pro Minute.

Da Unterernährung das Immunsystem schwächt, erhöht sich das Risiko, sich mit anderen Erkrankungen, wie Durchfall oder Lungenentzündung, anzustecken massiv. Dadurch ist Unterernährung für 45 Prozent der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren zumindest mitverantwortlich.

Kinder, die in jungen Jahren an (chronischer) Unterernährung leiden, haben ihr Leben lang mit langfristigen Schäden zu kämpfen. Derzeit ist eines von vier Kindern der Welt wegen Unterernährung in seiner Entwicklung beeinträchtigt.

Ursachen für Unterernährung können zu wenig oder die falsche Art von Lebensmitteln für die Entwicklungsbedürfnisse des Kindes sein, aber auch Krankheiten, insbesondere Durchfall, die die Nahrungsaufnahme und Verdauung beeinflussen. Oft führt auch mangelndes Wissen der Mütter zu Unterernährung ihrer Kinder: Viele stillen ihre Kinder gar nicht oder nicht lange genug und auch der Nährstoffbedarf der Kinder wird falsch eingeschätzt.
Wie World Vision hilft.
  • Wir schulen Gesundheitspersonal in der Früherkennung von Unterernährung und informieren es über geeignete Gegenmaßnahmen. Wir fördern die regelmäßige Überprüfung des Ernährungszustandes der Kinder durch freiwillige Gesundheitshelfer.
  • Wir initiieren die Gründung von Müttergruppen und Ernährungsclubs. Dort schulen wir Mütter über die Wichtigkeit ausschließlichen Stillens während der ersten sechs Lebensmonate ihrer Babies und informieren sie darüber, wie sie ihre Kinder nach der Stillphase mit örtlich verfügbaren Lebensmitteln gesund und ausgewogen ernähren können. Dieses Wissen geben die Mütter an andere Frauen in der Gemeinde weiter.
  • In Fällen akuter Unterernährung versorgen wir Mütter mit spezieller Aufbaunahrung für ihre Kinder.
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Dienstag, 6. Mai 2014

Aktionswoche Gesunde Kinder Weltweit: HIV/AIDS

Jedes Jahr gibt es rund 260.000 HIV-Neuinfektionen bei Kindern (von 0 bis 14 Jahren). Fast 90 Prozent dieser neuen Infektionen treten in Afrika südlich der Sahara auf.

Das HIV-Virus schwächt das menschliche Immunsystem und verursacht in weiterer Folge AIDS. Kinder, die von Frauen mit einer HIV-Infektion geboren werden, haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko, wenn es keine Frühintervention und angemessene Behandlung nicht verabreicht werden. In armen Ländern kommen jeden Tag 1.750 Kinder mit HIV zur Welt.

Ohne antiretrovirale Therapie (ART) sterben die meisten dieser Kinder, bevor sie 5 Jahre alt sind: etwa 30 Prozent sterben im Alter von einem Jahr und 50 Prozent im Alter von zwei Jahren. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung kann eine Verlängerung der Lebensdauer HIV-infizierter Kinder um über 90 Prozent ermöglichen. Derzeit erhalten nur 34 Prozent der infizierten Kinder eine geeignete Therapie, bei den Erwachsenen liegt die Zahl bei 64 Prozent.
Wie World Vision hilft.
  • In altersgerechten Programmen schulen wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene über die Ansteckungswege und die Vermeidung einer HIV-Infektion.
  • Wir leisten Überzeugungsarbeit in der Bevölkerung, sich einem HIV-Test zu unterziehen. Nur so kann gewährleistet werden, dass einerseits weitere Ansteckungen verhindert werden und die Betroffenen andererseits frühzeitig eine lebensrettende Therapie in Anspruch nehmen können.
  • Wir informieren werdende Mütter über die Risiken einer HIV-Infektion, empfehlen ihnen die Durchführung eines HIV-Tests und sorgen für die medizinische Beratung und Behandlung, um eine Mutter-Kind-Übertragung zu verhindern.
  • Mit gezielter Bewusstseinsbildung sensibilisieren wir die Bevölkerung für das Thema und arbeiten gezielt an der Entstigmatisierung von HIV/AIDS-Betroffenen und deren Familien.
  • Wir fördern die Gründung und Schulung lokaler Gruppen zur Betreuung von HIV-Betroffenen und durch AIDS verwaisten Kindern und schulen örtliche Gesundheitshelfer, um die Pflege für chronisch Kranke zu verbessern.

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Montag, 5. Mai 2014

Aktionswoche Gesunde Kinder Weltweit: Neugeborenen-Sterblichkeit

Jedes Jahr sterben 2,9 Millionen Neugeborene, 1 Million während ihres ersten Lebenstages.

Die Neugeborenen-Sterblichkeit stellt eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren dar und macht weltweit 44 Prozent der Todesfälle dieser Altersgruppe aus.

Viele Todesfälle von Kindern in den ersten 28 Lebenstagen sind eine Folge von Krankheiten, die mit bewährten und kosteneffektiven Interventionen leicht vermeidbar oder behandelbar sind: Weltweit mehr als 20 Prozent aller Todesfälle bei Neugeborenen sind die Folge einer Blutvergiftung. Meningitis verursacht 12 Prozent und Lungenentzündung 10 Prozent der Todesfälle.

Mehr als ein Drittel der Todesfälle unter Neugeborenen wird durch Komplikationen bei einer Frühgeburt verursacht. Investitionen in die Müttergesundheit helfen, insbesondere in den Einsatz von Hebammen vor Ort. Die Versorgung sollte auf 24 Stunden rund um die Zeit der Geburt konzentriert sein, weil in diesem Zeitraum die Gefahr der Müttersterblichkeit am höchsten ist.

Die meisten dieser Todesfälle sind vermeidbar. Obwohl Fortschritte bei der Senkung der weltweiten Todesfälle bei Neugeborenen gemacht wurden – im Jahr 1990 lag die Zahl noch bei 4,6 Millionen– gibt es noch viel zu tun.

Wie World Vision hilft.

  • Wir schulen medizinisches Personal und Geburtshelferinnen in unseren Projektgebieten und renovieren und statten Gesundheits- und Geburtenstationen aus.
  • Wir schulen und beraten werdende Mütter und überzeugen sie davon, sich rechtzeitig vor der Geburt zu einer Geburtenstation zu begeben oder eine Geburtshelferin zu rufen, damit die Geburt von Fachpersonal begleitet werden kann.
  • Wir statten Geburtshelferinnen und Gesundheitsstationen mit Fahrrad-Ambulanzen aus, die den Transport von schwangeren Frauen ermöglichen.
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Sonntag, 4. Mai 2014

Aktionswoche Gesunde Kinder Weltweit: Lungenentzündung

Jeden Tag sterben 3.000 Kinder unter 5 Jahren an Lungenentzündung. Damit ist diese Krankheit die häufigste Todesursache bei Kleinkindern.

Keine andere Krankheit tötet weltweit so viele Kleinkinder wie Lungenentzündung: 17 Prozent aller Todesfälle in dieser Altersgruppe werden dadurch verursacht. Bei Säuglingen bis zum Alter von einem Monat macht dieser Anteil sogar 26 Prozent aus. 99 Prozent aller Mädchen und Buben, die an Lungenentzündung sterben, kommen in den Entwicklungsländern zur Welt. Verschiedene Bakterien und Viren können zu einer Lungenentzündung führen. Besonders gefährdet sind Frühgeborene und Kleinkinder.

Dabei könnten diese Kinder durch einfache Maßnahmen vor einer Lungenentzündung geschützt werden: Eine ausreichende und gesunde Ernährung von Kindern unter fünf Jahren stärkt das Immunsystem. In den ersten sechs Lebensmonaten ist ausschließliches Stillen wichtig. Die Kinder müssen vor Kälte, Nässe und mangelnder Hygiene geschützt werden. Regelmäßige Untersuchungen helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Impfungen gegen Pneumokokken und Haemophilus Influenza beugen einer Lungenentzündung vor. Lungenentzündung ist mit Hilfe von Antibiotika heilbar. Wichtig für die Therapie ist die genaue Beobachtung der Symptome.

Wie World Vision hilft.
  • Wir sorgen dafür, dass Kleinkinder Schutzimpfungen erhalten und erkrankte Kinder mit Antibiotika behandelt werden.
  • Wir unterstützen Mütter und Väter dabei, ihre Kinder ausreichend zu ernähren – was ihr Immunsystem stärkt.
  • Wir klären die Bevölkerung in den Projektgebieten über Hygiene-Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen auf. Das schützt Kleinkinder vor Erkrankungen wie Durchfall, die ihren Körper schwächen und anfälliger für eine Lungenentzündung machen. 
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Samstag, 3. Mai 2014

Aktionswoche Gesunde Kinder Weltweit: Malaria

Malaria tötet jeden Tag rund 1.200 Kleinkinder. Kinder, die überleben, leiden oft lebenslang an den Folgen.

Malaria ist weltweit einer der Top-Killer von Kleinkindern. Auf den Menschen übertragen wird der Malaria-Erreger durch den Stich der Anopheles-Mücke. Jedes Jahr sterben daran rund 450.000 Mädchen und Buben unter fünf Jahren – das ist ein Kind pro Minute. Insgesamt erkranken jedes Jahr geschätzte 219 Millionen Menschen an Malaria. Kinder, die durch Unterernährung geschwächt sind, haben ein besonders hohes Risiko, an Malaria zu sterben. Außerdem kann die Krankheit das Gehirn von Kindern bleibend schädigen. All das führt dazu, dass der Kreislauf der Armut weitergeht.

Malaria verursacht nicht nur eine menschliche Tragödie, sondern lähmt auch die Wirtschaft. Afrika verliert dadurch etwa 12 Milliarden US-Dollar jährlich. Der Grund ist, dass Millionen Menschen wegen ihrer Erkrankung nicht arbeiten können. In Afrika ist Malaria auch für 30 Prozent aller von Kindern versäumten Schulstunden verantwortlich.


Wie World Vision hilft.

World Vision schützt die Bevölkerung in Risikogebieten durch ein Bündel von Maßnahmen vor Malaria und ihren tödlichen Folgen:
  • 2013 hat World Vision 1,8 Millionen imprägnierte Moskitonetze verteilt. Sie schützen vor den Stichen der Anopheles-Mücke.
  • 10.000 Gesundheitshelfer wurden 2013 durch World Vision in der Malaria-Prävention geschult.
  • World Vision unterstützt Frauen dabei, ihre Babys und Kleinkinder ausreichend zu ernähren. Denn nur gut ernährte, gesunde Kinder sind kräftig genug, um eine Malaria-Infektion zu überstehen.
  • World Vision setzt sich dafür ein, dass Kinder und Familien in Malaria-Gebieten Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten.
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Freitag, 2. Mai 2014

Aktionswoche Gesunde Kinder Weltweit: Durchfallerkrankungen

Jeden Tag sterben etwa 1.600 Kinder an Durchfall. Damit zählen Darminfektionen zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter 5 Jahren.

Durchfall wird durch virale oder bakterielle Infektionen des Verdauungstraktes verursacht. Jedes Jahr fallen mehr als 580.000 Kinder, die meisten von ihnen unter 2 Jahren, derartigen Infektionen und ihren Folgen zum Opfer. Die häufigste Ursache von Durchfall ist das Rotavirus. Es verursacht rund 28 Prozent der Todesfälle.

Derzeit haben 768 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Sie trinken verunreinigtes Wasser aus Bächen und Tümpeln. Aber auch mangelnde Hygiene – über 2,5 Milliarden Menschen müssen derzeit ohne funktionierende Toiletten auskommen – und der Verzehr kontaminierter Lebensmittel führen zu Durchfallerkrankungen, die besonders für Kleinkinder lebensgefährlich sind.

Während die Krankheit selbst in der Regel nicht tödlich ist, können die Austrocknung und der Salzverlust aus dem Körper zum Tod führen. Ohne geeignete Behandlung sind prinzipiell alle Altersgruppen von diesem Risiko betroffen, doch Kinder sind am stärksten gefährdet, weil ihre kleinen Körper besonders schnell austrocknen können.

Wo Kinder regelmäßig unter Durchfall leiden – etwa in Gegenden ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser – sind sie auch sehr häufig mangelernährt und dadurch in ihrer Immunabwehr geschwächt. Besonders bei Kleinkindern im Alter unter sechs Monaten können Durchfälle auch bleibende Schäden verursachen.




Wie World Vision hilft.

Zur Vermeidung von Durchfallerkrankungen setzen wir folgende Maßnahmen:
  • Wir beraten Müttern, ihre Kinder bis zum Alter von sechs Monaten ausschließlich zu stillen, um sicherzustellen, dass die Säuglinge keine verseuchte Nahrung oder Wasser zu sich nehmen. Weiters informieren wir sie über die Ursachen von Durchfall, über einfache Behandlungsmethoden und die Notwendigkeit, im Notfall eine Gesundheitsstation aufzusuchen.
  • Durch den Bau von Brunnen und sicheren Toilette-Anlagen schützen wir die Bevölkerung in unseren Projektgebieten vor gefährlichen Infektionen.
  • In Schulungen schaffen wir ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Hygiene. Denn durch regelmäßiges Händewaschen mit Seife und die sorgfältige Aufbewahrung von Lebensmitteln können viele Krankheiten vermieden werden.
  • Wir informieren über die Notfall-Behandlung mit Oral-Rehydratation (Zucker-Salz-Lösungen kombiniert mit Zink-Zusätzen), die Kindern hilft, sich schneller zu erholen. Zusätzlich unterstützen wir diverse Impfprogramme.
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Donnerstag, 1. Mai 2014

Aktionswoche für Gesunde Kinder Weltweit

Jedes Jahr sterben 6,6 Millionen Kinder unter 5 Jahren an vermeidbaren Krankheiten. Sie könnten gerettet werden!

Kindersterblichkeit in den ärmsten Ländern ist teilweise auf große Pandemien wie Durchfall, Malaria und HIV/AIDS zurückzuführen. Nach Angaben der UNICEF bleiben Lungenentzündung und Durchfall die häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Zusammen töten diese Krankheiten rund 5.000 Kinder täglich.

1990 wurde das Millenniumsentwicklungsziel vereinbart, die Todesrate von Kindern unter fünf Jahren um zwei Drittel zu senken. Doch die Verringerung der Kindersterblichkeit ist ein komplizierter Prozess, der Veränderungen auf vielen verschiedenen Ebenen erfordert:
  • Die Ernährungssituation der Kinder (und werdenden Mütter) muss verbessert werden.
  • Die Gesundheitssysteme müssen optimiert und der Zugang zu medizinischer Grundversorgung muss ausgebaut werden.
  • Werdenden Müttern und Kindern muss in den ersten tausend Tagen ab Beginn der Schwangerschaft mehr Aufmerksamkeit und medizinische Betreuung gewidmet werden.
Durch unsere Programme stellen wir von World Vision sicher, dass auch Kinder in den ärmsten Regionen der Welt die Chance auf einen gesunden Start ins Leben bekommen. Wir schulen dazu Mütter, wie sie ihre Kinder gesund ernähren können und informieren sie über Hygienemaßnahmen und die Prävention gefährlicher Krankheiten. Um die medizinische Versorgung zu verbessern, schulen wir Gesundheitspersonal und Geburtshelferinnen, renovieren Gesundheitsstationen und statten diese mit Möbeln und Medikamenten aus.

Als Organisation mit Kinderfokus ist World Vision in fast 100 Ländern der Erde tätig und erreicht über 100 Millionen Menschen. Während unserer  Schwerpunktwoche „The Global Week of Action“ informieren wir Sie von 1. bis 8. Mai 2014 über die häufigsten Todesursachen bei Kindern: Es sind dies in der Regel vermeidbare oder leicht behandelbare Krankheiten, die jedes Jahr Millionen Kinder das Leben kosten. Und natürlich informieren wir Sie auch darüber, welche Maßnahmen World Vision in seinen Programmen setzt, um die Kindersterblichkeit zu senken und jedem Kind die Chance auf ein gesundes Leben zu eröffnen.

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Dienstag, 29. April 2014

Projektbesuch Mosambik, Kazuzo: Wohlverdiente Stärkung & Abschied aus Mosambik

Reisetagebucheintrag 17. April 2014:
Nach unserem "Ausflug in den Busch" machen wir uns wieder in die "Zivilisation" auf. Wir haben heute noch die Gelegenheit, uns mit zwei Schuldirektoren etwas näher über das Problem der Frühverheiratung junger Mädchen zu unterhalten.
Im Gespräch mit dem Direktor der angrenzenden Schule erfahren wir, dass Frühverheiratung junger Mädchen in Kazuzo nach wie vor häufig vorkommt und die Menschen das hier aus kulturellen Gründen auch als "ganz normal" ansehen. Es liegt also noch viel gemeinsame Arbeit und jede Menge Bewusstseinbildung vor uns. Unter anderem bietet World Vision daher gezielte Schulungen für das Lehrpersonal an.

Diesen Direktor kennen wir schon von unserem ersten Besuch in Kazuzo vor zwei Tagen. Bevor er Direktor an "seiner" Schule wurde, hat er an der angrenzenden Schule unterrichtet.
Mir fällt auf, dass alle Schuldirektoren, denen ich hier bisher begegnet sind, unglaublich sympatisch, aufgeschlossen und auch sehr gebildet wirken. Ich werte das als äußerst gutes Zeichen, denn World Vision muss eng mit ihnen zusammenarbeiten, um nachhaltige, positive Veränderungen im Projektgebiet zu erreichen. Und gerade der Bildungsbereich ist wegen seiner Multiplikatoren-Funktion dafür extrem wichtig. Vorbilder für die Mädchen, wie etwa weibliche Lehrerinnen, sind dabei sehr hilfreich. Spezielle Förderungen für Mädchen, wie etwa das Erlassen von Schulgebühren auch in höheren Schulstufen, sollen ebenfalls dazu beitragen, dass die Mädchen länger in der Schule bleiben.

Wir treffen uns in einem Lokal, das einer der beiden Direktoren gleich neben "seiner" Schule betreibt.
Da wir uns mit den beiden Direktoren in einem "Restaurant" treffen, haben wir auch Aussicht auf eine Stärkung, sobald wir die beiden Interviews beendet haben. (Die haben wir auch dringend nötig, denn seit dem Frühstück bei Dona Fernanda haben wir nichts mehr gegessen und es ist mittlerweile bereits später Nachmittag - und immerhin haben wir ja gerade einen "Gewaltmarsch" durch die Wildnis hinter uns gebracht.) Wie üblich erhalten wir auch hier die für die Region typischen Speisen.
Vor dem Essen wird natürlich händegewaschen.
Serviert wird zu großen Nocken geformter Maisbrei (von der Form her ähnlich wie unsere Griesnockerln, nur ungefähr 2-3mal so groß)...
...Reis...
...gebratener Fisch...
...und ein Eintopf aus allerlei Hühnerteilen (mit dabei: die kunstvoll mit Hühnerdarm verschnürten Innereien, die hab ich aber ehrlich gesagt lieber weggelassen...)
  Dazu gibt es eine Art kalte Tomatensauce.
Bevor wir wieder Richtung Nampula-Stadt aufbrechen, unterhalten wir uns noch über die allgegenwärtigen Straßenstände, die gebrauchte Kleidung aus Europa (und anderen reichen Ländern) feilbieten. Als aufgeklärte und arte-Doku-informierte Österreicher stehen wir dieser Sache natürlich kritisch gegenüber, stellt der Handel mit gebrauchter Kleidung aus den reichen Ländern - wie wir zu wissen glauben - doch eine Konkurrenz für die lokale Bekleidungsindustrie dar. Aber wir erfahren, dass es (anders als in anderen afrikanischen Ländern) erstens in Mosambik keine nennenswerte heimische Bekleidungsindustrie gibt und zweitens der Großteil der Leute hier nackt herumlaufen müsste, weil sich die Menschen neue Kleidung schlicht und ergreifend gar nicht leisten könnten. Außerdem sei die gebrauchte Kleidung aus Europa qualitativ (und auch optisch) meist deutlich besser, als die Kleidung, die man hier in Geschäften bekäme (wenn man denn das Geld dafür hätte).
Sogenannte "Humana-Kleidung" wird hier überall angeboten. Gäbe es die nicht, könnten sich viele hier gar kein Gewand leisten.
So hat es wohl ausnahmsweise auch mal was Gutes, wenn wir verwöhnten Europäer Dinge weggeben, die noch tadellos in Schuss sind (zumindest, solange sie nicht im Müll, sondern im Sammelcontainer landen). Aber unser Wohlstand und die damit leider oft einhergehende Verschwendungssucht wird mir deutlicher vor Augen geführt, als mir lieb ist, wenn ich die Armut hier sehe.

Aber trotz der verbreiteten Armut fällt mir auf, dass die meisten Menschen in der Region eine Würde und Zufriedenheit ausstrahlen, die mich wirklich beeindruckt. Von diesen Menschen können (und sollten) wir noch sehr viel lernen. Das Streben nach Profit und nach "immer mehr" von Dingen, die man eigentlich nicht braucht, ist allerdings nicht dabei. Aber das beherrschen wir ohnehin schon...

Tja, und dann geht´s nach diesem langen und aufregenden Tag endlich wieder zurück zu unserem Hotel in Nampula. Ich freue mich schon wie ein kleines Kind darauf, unter der Dusche den Schweiß und Dreck der letzten 36 Stunden abzuwaschen, mich in einem sauberen Bettlaken zu räkeln (auch wenn das schon wieder ziemlich europäisch-verwöhnt klingt...) und von den Anstrengungen der letzten Tage zu erholen.

Reisetagebucheintrag 18. April 2014:
Bevor wir uns heute wieder auf den Weg zum Flughafen machen (da unser Flug Richtung Johannesburg um 14:00 Uhr startet, müssen wir spätestens um 12:00 Uhr dort sein), besuchen wir noch das World Vision-Büro in Nampula. Dort haben wir uns mit einem jener Männer verabredet, die derzeit für World Vision in den Projektgebieten von Kazuzo und Nihessiue eine Datenerhebung durchführen. Diese Datenerhebung - auch Baseline-Survey genannt - dient dazu, in regelmäßigen Abständen den Ist-Zustand zu erheben. Nur so kann auch festgestellt werden, ob und welche Erfolge erzielt werden, und wo noch Veränderungen nötig sind, um die mit der Bevölkerung vereinbarten Ziele zu erreichen.
Meine Kollegin Sabine Stelczenmayr bedankt sich bei Benicio Franciscu Fareto, einem der "Datenerheber", die zur Zeit für World Vision in Kazuzo und Nihessiue unterwegs sind, für das Interview und seinen Einsatz im Feld.
Dann ist es soweit und es heißt für uns auch schon wieder Abschiednehmen aus Mosambik!
Ich sage "no kuru!" (ob man das so schreibt, weiß ich nicht, aber es soll in der lokalen Sprache in Nampula soviel heißen wie "Vielen Dank!") an die vielen freundlichen Menschen in Mosambik, die uns so herzlich willkommen geheißen haben und uns Einblicke in ihr Leben gewährt haben! Ich werde euch vermissen, freue mich aber gleichzeitig auch wieder auf "daheim"...

Elisabeth Amann, World Vision Österreich

Montag, 28. April 2014

Projektbesuch Mosambik, Kazuzo: Wenn für die Schule keine Zeit bleibt...

Reisetagebucheintrag 17. April 2014:
Unsere erste Station in Kazuzo ist wieder das Haus des "Development-Facilitators". Dort warten wir auf einen freiwilligen Community Worker, der uns zu einer Familie bringen soll, die sehr abgelegen lebt. Da nur er weiß, wie wir dahin kommen, sind wir auf seine Hilfe angewiesen. Im Moment verhandelt er aber noch mit einem Chinesen, der irgendwas von ihm mieten will...

Während wir warten, kommen wieder allerhand Neugierige heran, um sich die beiden weißen Frauen näher anzusehen. Viele, die aussehen wie wir, kommen hier offenbar nicht vorbei.
Besonders die Kinder signalisieren mir immer wieder, dass sie fotografiert werden wollen, und werfen sich in Pose, sobald ich meine Kamera zücke.
Dann ist es endlich soweit und wir fahren los. Da man nicht mit dem Auto bis zum Haus der Familie fahren kann, steht uns ein Fußweg durch den Busch bevor. Wie lange der sein wird, lässt sich nicht herausfinden: Die Distanzen werden hier nur geschätzt, ebenso wie die Zeit, die man benötigt, um irgendwo hinzukommen. Wir sind also gespannt...
Wir folgen einem schmalen, gewundenen Feldweg. Die mannshohen Pflanzen am Wegrand versperren uns die Sicht, man sieht jeweils nur bis zur nächsten Biegung.
Wie immer, wenn man einen Weg nicht kennt, kommt er einem länger vor. Trotzdem glaube ich, dass wir mindestens eine halbe Stunde unterwegs sind, vielleicht auch länger. Die Vorstellung, dass jetzt irgendwo eine Schlange aus dem Gebüsch kriecht, ist nicht sehr verlockend: Wenn hier und jetzt einer von uns gebissen wird, dann war´s das. Aber wir haben Glück, keine Schlange weit und breit...
...nur ein paar Ziegen suchen am Wegesrand nach Essbarem.
Bevor wir ankommen, müssen wir noch einen Bach durchqueren, es gibt keinen anderen Weg. Also Schuhe und Socken ausziehen und barfuß durchs knietiefe Wasser. Es sind zwar nur wenige Meter, aber mir fällt trotzdem ein, dass es hier doch auch sowas wie Bilharziose (auch Schistosomiasis genannt, eine sehr unerfreuliche Wurmerkrankung) geben soll. Aber das vergess ich lieber schnell wieder!
Und dann sind wir auch schon am Ziel unserer "Expedition". Die Familie erwartet uns bereits.
Auch hier haben sich wieder jede Menge Schaulustige aus der Nachbarschaft eingefunden, die die Abwechslung, die unser Besuch bringt, nicht versäumen wollen.
Hergekommen sind wir, weil es in der Familie ein Problem gibt: Die Mutter ist seit längerem krank und daher auf die Hilfe ihrer kleinen Tochter angewiesen. Welche Krankheit die Frau hat, weiß sie nicht, sie war nur einmal deswegen in der Gesundheitsstation. Dort konnte man ihr nicht helfen und hat sie ins nächste Krankenhaus geschickt. Das ist allerdings sehr weit entfernt und ohne Transportmittel nicht zu erreichen. Ob sie dort jemals war, konnten wir nicht herausfinden.
Was Margarida, die Mutter, genau hat, weiß sie nicht. Sie hustet, klagt über Magen- und Knochenschmerzen und hat sehr starke, langandauernde Regelblutungen.





Das Mädchen heißt Angelina und ist wohl zehn, maximal zwölf Jahre alt (genau wissen das die Leute nur, wenn sie in der Geburtsurkunde nachschauen, so wichtig wird das Alter hier offenbar nicht genommen). Sie muss im Haushalt helfen, eigentlich sogar den Großteil der Hausarbeiten erledigen, weil die Mutter dafür zu schwach ist. Saubermachen, Wasserholen, Geschirrwaschen, Wäschewaschen, Kochen und dann auch noch bei der Feldarbeit mithelfen.

Angelinas Pflichten im Haushalt sind vielfältig. So ist sie zum Beispeil fürs Wasserholen zuständig. Das schöpft sie aus einem kleinen Tümpel in der Nähe. Sauberes Wasser sieht anders aus...
Da bleibt für die Schule dann keine Zeit. Erst recht, weil der Weg zur nächstgelegenen Schule weit ist. Dabei würde das Mädchen sehr gern in die Schule gehen. Sie möchte einmal Lehrerin werden.
Ein Jahr lang hat Angelina die Schule besucht, dann wurde ihre Mutter krank. Seit mittlerweile drei Jahren muss sich Angelina um den Haushalt kümmern. Für die Schule bleibt seither keine Zeit mehr.
Nach einem längeren Gespräch mit der Familie, bei dem wir so viele Rahmenbedingungen wie möglich abklären, brechen wir wieder auf. Eines steht fest: Auch wenn wir nach diesem ersten Besuch noch nicht wissen, wie: World Vision wird versuchen zu helfen.

Nach unserem abenteuerlichen Rückweg durch den "Dschungel" setzen wir uns ins Auto und machen uns zu unserem nächsten Programmpunkt auf.

Sonntag, 27. April 2014

Projektbesuch Mosambik, Nihessiue: Wieder jede Menge Schulbesuche, Wasser & Toiletten

Reisetagebucheintrag 16. April 2014:
Noch vor dem Besuch der Müttergruppe und der Gesundheitsstation kommen wir an der ersten Schule des heutigen Tages vorbei.
Die erste Schule des heutigen Tages...
Wir sprechen mit dem Direktor, unter anderem über ein Thema, das uns während unseres gesamten Aufenthalts im nördlichen Mosambik immer wieder begegnet: Die Frühverheiratung junger Mädchen bereits im Alter von 12 bis 14 Jahren.
Im Gespräch mit dem Direktor erfahren wir, dass es heuer an seiner Schule erfreulicher Weise keinen Fall gegeben hat, in dem ein Mädchen wegen Frühverheiratung die Schule abgebrochen hat, im vergangen Jahr gab es nur einen Fall. Damit sich diese Entwicklung weiter fortsetzt, schult World Vision Lehrer und sensibilisert Eltern für das Thema.
Das Problem der Frühverheiratung: Die Mädchen werden oft auch früh schwanger, was sich nachteilig auf ihre Gesundheit auswirkt. Außerdem brechen diese Mädchen meist auch den Schulbesuch ab und bleiben so bildungsmäßig auf der Strecke.
Die Frühverheiratung führt auch zu frühen Schwangerschaften, die sich negativ auf die Gesundheit der Mädchen auswirken, ihren Körper auszehren und sie schneller altern lassen.
World Vision arbeitet daher gemeinsam mit den Schulen und anderen Meinungsbildnern daran, diese Tradition durch Aufklärung und Bewusstseinsbildung der Eltern dahingehend zu verändern, dass die Mädchen erst später heiraten (und schwanger werden) und die Schule möglichst lange besuchen zu können. Leider ist die Frühverheiratung nicht nur eine lange gepflegte Tradition in Mosambik, sondern stellt für die meist sehr armen Familien aus deren Sicht auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit dar. Denn es ist dann nicht nur eine Esserin weniger zu versorgen, der Ehemann des Mädchens unterstützt die Familie auch - entweder mit etwas Geld oder mit Nahrungsmitteln. Es bedarf daher Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen, um die Situtation nachhaltig zu verändern: Neben der Sensibilisierung der Bevölkerung muss auch die Einkommenssituation der Familien verbessert werden. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, dass World Vision in der Entwicklungszusammenarbeit einen umfassenden Ansatz verfolgt und Probleme nicht nur punktuell angeht. Während Frühverheiratungen in  Kazuzo noch gang und gäbe sind, hat sich die Situation in Nihessiue schon deutlich verbessert, nicht zuletzt eine Auswirkung der Arbeit von World Vision.


Die zweite Schule des heutigen Tages besuchen wir aus zwei Gründen: Zum einen hat ein Spender aus Österreich Regale für die Schule gespendet,die gerade eingetroffen sind. Zum anderen treffen wir dort ein World Vision-Patenkind. Es ist die Mulhaniua-Schule. Wie fast überall, wo wir hinkommen, strömen Kinder herbei, um sich fotografieren zu lassen.
Neugierig kommen die Kinder heran. Mit der Zeit werden es immer mehr, alle wollen auf ein Foto. Die Freude machen ich ihnen gern.

Dank einer Spende aus Österreich konnte die Mulhaniua-Schule Bücherregale anschaffen, eines davon ist hier zu sehen. Der "Schulwart" und meine Kollegin Sabine Stelczenmayr präsentieren es stolz.
Den Besuch der Schule nutzen wir auch, um mit dem Patenkind eines österreichischen Paten zu sprechen. Trotz der ausgeprägten Schüchternheit des Mädchens gelingt es mir, sie zum Lächeln zu bringen. (Azevedo übersetzt für mich: "Du bist ein sehr hübsches Mädchen, aber noch hübscher wärst du, wenn du ein bisschen lachen würdest." Wie man sieht, hat´s funktioniert...)
Auch unser letztes Ziel für den heutigen Tag ist wieder eine Schule. Diesmal steht aber nicht die Schule selbst im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit, sondern der nahegelegene Brunnen und die gerade in Bau befindlichen Toiletteanlagen.
Azevedo kostet das Wasser des neuen Brunnens. Der junge Mann, der die Brunnenpumpe betätigt, ist der für Wasser, Sanitär und Hygiene (kurz WASH für Water, Sanitation and Hygiene) zutändige World Vision-Mitarbeiter in Nihessiue.
Der Brunnen wurde 2013 mit Mitteln von World Vision gebaut. Er versorgt die Schulkinder nicht nur mit sauberem Trinkwasser, das abfließende Wasser wird auch einen kleinen Schulgarten bewässern, der in Kürze angelegt werden soll.
Um auch das ablaufende Wasser sinnvoll zu nutzen, wird unterhalb des Brunnens ein kleiner Schulgarten angelegt.
Als wir bei der Schule ankommen, dämmert es bereits - wir sind aufgrund des dichten Programms schon etwas spät dran. Trotzdem wird noch fleißig gearbeitet: Maurer sind gerade dabei, die Wände der neuen Toiletten zu verputzen. Insgesamt werden drei Toiletten-Blöcke gebaut: Einer für die Mädchen, einer für die Buben und einer für die Lehrer.
Fachmännisch verputzen die Arbeiter die Toilettenwände.

Wie die Toiletten aussehen sollen, wenn sie fertig sind, zeigt man uns auf einer Planskizze. Vor den Toiletten werden auf einem Podest Wassertanks installiert. Dieses Wasser kann dann zum Händewaschen genutzt werden.
Mittlerweile bricht die Dunkelheit herein, wir machen uns also wieder auf den Weg. Da es nach Nampula-Stadt zu weit wäre, übernachten wir heute in Murrupula. Hotels gibt es hier keine. Wir nehmen ein kleines, einfaches Zimmer in einem Hinterhof. Auch wenn die hygienischen Bedingungen mit unseren europäischen Vorstellungen nicht das Geringste zu tun haben: Das Essen, das die Hausherrin Dona Fernanda uns serviert, schmeckt ganz ausgezeichnet.

Sabine Stelczenmayr und ich teilen uns ein Zimmer. Es gibt zwar zwei Betten, aber nur ein Moskitonetz. Dona Fernanda meint zwar, dass es hier ohnehin keine Moskitos gäbe, aber ich habe da so meine Zweifel. Drum bin ich jetzt heilfroh, dass ich das Moskitonetz mitgeschleppt habe, das mir mein Bruder und seine Familie heuer für meine Afrikareise zum Geburtstag geschenkt haben. Und auch meiner weltreiseerfahrenen Schwester bin ich dankbar, dass sie mir ihren Hüttenschlafsack mitgegeben hat. (Ein paar Bettwanzenbisse habe ich trotzdem davongetragen, wie mir der Tropenmediziner in Wien nach meiner Rückkehr bestätigt.) Die Zähne putzen wir uns mit Wasser aus Trinkwasserflaschen, die sonstige Abend- und Morgentoilette muss leider ausfallen, denn "Badezimmer" gibt es hier keines. (Wie gut, dass ich wenigstens eine kleine Flasche Hanghygiene-Gel mithabe: Das funktioniert auch ohne Wasser und sollte in keinem Reisegepäck fehlen.)

Morgen geht es dann wieder zurück nach Kazuzo...

Elisabeth Amann, World Vision Österreich

Samstag, 26. April 2014

Projektbesuch Mosambik, Nihessiue: Besuch einer Gesundheitsstation

Reisetagebucheintrag 16. April 2014:
Ein weiteres Ziel des heutigen Tages ist eine Gesundheitsstation in Nihessiue.













Vier Mitarbeiter der Station erwarten uns und sind bereit, mit uns zu sprechen. 
Rechts im Bild die Krankenschwester mit ihrem kleinen Sohn. Sie macht einen sehr kompetenten Eindruck und beantwortet die meisten unserer Fragen. Kein Wunder, dass die meisten Kinder, wenn sie gefragt werden, was sie einmal werden wollen, antworten: Krankenschwester/-pfleger oder Lehrer....
Schon unser erster Eindruck ist sehr positiv, was sich nach und nach immer mehr bestätigt. Alles scheint sehr sauber und ordentlich.
Auf meine Frage hin erfahre ich, dass die Gesundheitsstation jeden Tag der Woche besetzt ist. Das hätte ich nicht erwartet. Möglich ist das, weil ein Teil des Personals in der Nähe wohnt und damit immer für Notfälle zur Verfügung steht.

Die größten gesundheitlichen Probleme in der Region sind laut Aussage der Krankenschwester Malaria und komplizierte Geburten. Gefährlich ist die Malaria vor allem für Kinder - glücklicherweise verfügt die Station über die nötigen Medikamente zur Behandlung. Wenn die Eltern ihre Kinder rechtzeitig herbringen, kann ihnen also geholfen werden. Und für problematische Geburten ist die Station einfach nicht ausgerüstet. Die betroffenen Frauen müssten dann eigentlich ins nächste Krankenhaus gebracht werden, was wegen der großen Distanz und der schlechten Straßen (auch hier nicht mehr als holprige, vom Regen ausgespülte Feldwege) schwierig bis unmöglich ist. Wenn es sich also abzeichnet, dass es bei einer Geburt Komplikationen geben könnte, versuchen die Mitarbeiter irgendwie, für die Frau möglichst frühzeitig einen Transport zum nächsten Krankenhaus zu organisieren. Nicht einfach, denn so etwas wie einen Rettungsdienst gibt es hier nicht. (Manchmal wird auch ein World Vision-Fahrzeug für einen derartigen Transport genutzt.)

Auch HIV, Lungenentzündungen und Tuberkulose stellen ein Problem dar. Auf meine Nachfrage hin erfahre ich, dass pro Monat etwa 10 neue Fälle von HIV-Infektionen registriert werden, aber das sind nur diejenigen, die sich in der Gesundheitsstation auch testen lassen. Aufklärungsarbeit über HIV-Prävention und Malaria, wie World Vision sie betreibt, ist also extrem wichtig.
Die Krankenstation wirkt sauber und hygienisch, das bestätigt unseren ersten Eindruck.
Die Geburtenstation kenne ich bereits von Fotos: Ein sehr engagierter österreichischer Pate hat die Finanzierung einer Solaranlage ermöglicht, die die Station mit Strom versorgt. Nun gibt es auch nachts Licht und ein Kühlschrank kann betrieben werden, um temperaturempfindliche Medikamente zu lagern.
Die Geburtenstation ist dank eines österreichischen Patens mittlerweile mit Strom versorgt.
Während wir bei der Gesundheitsstation sind, ist gerade eine Geburt im Gange. Ich höre das Stöhnen der Frau, als ich bei der Geburtenstation vorbeikomme, um Fotos zu machen. Hoffentlich geht alles gut!

Elisabeth Amann, World Vision Österreich

Freitag, 25. April 2014

Projektbesuch Mosambik, Nihessiue: Eine Müttergruppe stellt sich vor

Reisetagebucheintrag 16. April 2014
In Nihessiue arbeitet World Vision bereits seit mehreren Jahren. Wir merken bei unserem Besuch daher auch, dass hier vieles bereits deutlich besser ist, als im noch "jungen" Kazuzo. So ist auch die Mangel- und Unterernährung kleiner Kinder in Nihessiue bereits merklich zurückgegangen. Zu verdanken ist das vor allem der Aufklärung und Sensibilisierung der Mütter, die in sogenannten Müttergruppen von geschulten World Vision-Fachleuten erfahren, wie sie aus lokal verfügbaren Nahrungsmitteln möglichst nahrhafte Mahlzeiten für ihre Kinder zubereiten können. Eine dieser Müttergruppen besuchen wir heute. Vorher aber geht´s noch kurz ins World Vision-Büro, wo Azevedo mit seinen Mitarbeitern den geplanten Tagesablauf bespricht.
Das World Vision-Büro in Nihessiue
Dann fahren wir auf den obligaten Holperfeldwegen zu unserem ersten Ziel. Unter einem großen Baum, der Schatten spendet, demonstrieren uns die Frauen einer Müttergruppe, was sie gelernt haben. Mit dabei ist auch die Ernährungsexpertin von World Vision, die den Frauen das Wissen über gesunde Ernährung vermittelt hat.
Die Vorsitzende der Müttergruppe (links im Bild) - eine aufgeweckte, quirrlige Frau mit lachenden Augen - bereitet vor unseren Augen den typischen Maisbrei zu und versetzt ihn anschließend mit nahrhaften Ingredienzen.

Ein Teller Maisbrei wird mit geriebenen Erdnüssen vermengt, ein zweiter mit einem Ei und ein dritter mit Erdnussöl. Im vierten Teller bleibt der Maisbrei, wie er ist - damit wir auch geschmacklich den Unterschied erkennen, denn natürlich dürfen wir die Zubereitungen auch kosten.

Unser Favorit ist eindeutig: Die Mischung mit den Erdnüssen schmeckt köstlich. Links im Bild ist die Ernährungsexpertin von World Vision zu sehen, die die Frauen geschult hat.
Zu den Frauen der Müttergruppe haben sich auch einige Männer gesellt: Sie sind Mitglieder einer sogenannten Community Care Coalition, einer Art aus Freiwilligen bestehendem Fürsorgeverein, der sich um Waisen und gefährdete Kinder kümmert.
Auch hier erhalten wir als Geschenk einen Sack, prall gefüllt mit frischen Erdnüssen...

...und werden mit Lied und Tanz verabschiedet.

Elisabeth Amann, World Vision Österreich