Mittwoch, 30. März 2011

Projektbesuch in Vietnam - Tag 2

Erwachsene drücken die Schulbank

Man lernt nie aus, besonders in der Landwirtschaft. Das wissen auch die 25 Teilnehmer des Integrated Crops Management Club (ICM), bei dessen zehnter Sitzung wir heute teilgenommen haben. Welches Saatgut gedeiht in der rund um Hiep Duc vorherrschenden Berglandschaft am besten? Wie kann ich bei geringem Einsatz von Düngemitteln dennoch mehr Ertrag erwirtschaften? Das sind die Fragen, die ein Experte der Regionalbehörde beantwortet. Die von World Vision ins Leben gerufene Seminarreihe findet bei der bäuerlichen Bevölkerung großes Interesse. In einer Nachbargemeinde ist der ICM schon auf 180 Mitglieder gewachsen. Bei nur 2000m2 Anbaufläche pro Familie sollte man keine Fehler machen. Denn der Großteil der Ernte (vor allem Reis) muss den Jahresbedarf der Familie decken und der Rest wenigsten ein kleines Zubrot beim Marktverkauf bringen.  "Mit den empfohlenen Anbaumethoden läßt sich der Ernteertrag mehr als verdoppeln," bestätigt der Leiter des World Vision-Projekts. Grundsätzlich ist hier jeder auf ein Zusatzeinkommen etwa durch Waldarbeit angewiesen, denn die Reisernte bringt gerade mal 500 Dollar im Jahr.  Wir fragen, warum denn so viele Frauen an dem Seminar teilnehmen: "Mein Mann arbeitet in einer Landwirtschaft in China - mehr 1.500 km entfernt - , deshalb muss ich mich jetzt allein um unser Feld kümmern," antwortet eine der Frauen und drückt ihre Hoffnung aus, dass bei besseren Erträgen ihr Mann wieder zurückkommen kann.

Besuch im "Home based Care Center" von Binh Lam

Es ist nur ein kleines Haus am Ende der Ortschaft Binh Lam nahe Hiep Duc, in dem heute acht Kinder von einer jungen Kindergärtnerin betreut werden. Als wir dort eintreffen, gibt es gerade ein reichhaltiges Mittagessen für die Kleinen: Reis mit etwas Hühnerfleisch und Gemüse. Selbst die Anwesenheit von den Besuchern aus dem fernen Europa hält die Kinder kaum von ihrer Mahlzeit ab. Für ihre Eltern bedeutet diese Kinderbetreuungsstätte eine große Entlastung - so können sie sorgenfrei ihrer Arbeit nachgehen. Vom Staat gibt es hier keine Unterstützung für Kinder bis zum 6. Lebensjahr. Deshalb iniziiert World  Vision solche Einrichtungen. In Binh Lam übernahm World Vision auch die Kosten für die Renovierung des Hauses ebenso wie das Gehalt der Kindergärtnerin. Ein kleiner Beitrag wird aber auch von den Eltern geleistet.  Denn schon bald sollen sie selbst für den Fortbestand dieser Kinderbetreuungstätte sorgen. So  sieht es das Nachhaltigkeitsprinzip von World Vision vor.

Kindergesundheit von Anfang an

Unser nächster Programmpunkt führt uns auf schmalen Pfaden, die nur per Motorrad passierbar sind, nach Thang Phuoc. Die Insel teilt einen Fluss, der nur über eine zwei Meter schmale Brücke zu überqueren ist. Die Fahrt über die etwa 60 Meter tiefe Schlucht ist ein nicht alltägliches Erlebnis. In Thang Phouc erwartet uns eine lebhafte Versammlung von Frauen mit ihren Kleinkindern: der Nutrition Club(=Ernährungsclubs). Hier geht es um gesunde Ernährung für Mutter und Kind, aber auch um wichtige Tipps für schwangere Frauen. Zwischendurch werden Lieder gesungen, um die Kinder zu beruhigen. Dann werden Fragen verlesen, die die Teilnehmerinnen auf Papierstreifen geschrieben und einem an einem kleinen Strauch angebracht haben. "Wie oft muss ich während der Schwangerschaft zum Arzt? Welche Nahrungsmittel könnten dem Ungeborenen schaden? Wie lange sollte ich ein Baby stillen und was eignet sich zur Nahrungsergänzung?" Der Nutrition Club ist eine Initiative von World Vision und gilt als eines der erfolgreichsten Konzepte der Organsiation. In Vietnam wurden allein im Vorjahr mehr als 2000 GesundheitsberaterInnen ausgebildet. Inzwischen gibt es 176 Nutrition Clubs, über die mehr als 6000 Menschen über gesunde Kinderernährung und allgemeine Gesundheitsfragen aufgeklärt werden.

Dienstag, 29. März 2011

Projektbesuch in Vietnam - Tag 1

Bei 15 Grad Außentemperatur kommt das dreier Team von World Vision Österreich unter der Leitung von Amanda Platzer in Hanoi an. Die Hauptstadt im Norden Vietnams ist Sitz von World Vision Vietnam. Von dort aus werden 36 Regionalentwicklungsprogramme geleitet, zwei davon durch österreichischen Paten unterstützt: Hiep Duc (900 km südlich von Hanoi) und Tam Tau im Norden des Landes.

Montag, 21. März 2011

Amanda: Wir sind wieder zurück von dieser anstrengenden, aber sehr eindrucksvollen Reise. Und wir sind zufrieden: die Arbeit, die wir dort gesehen haben, die Menschen, die mit Begeisterung mitmachen. Dies alles erfüllt uns mit Freude und Zufriedenheit. Es macht Sinn, unsere Hilfe kommt an.

Mittwoch, 16. März 2011

Angelika: 2 Advocacy-Projekte im Feld: Multifunctional Nucleus' - eine Initiative, bei der Personen aus unterschiedlichen Bereichen - Polizei, traditional leaders - zusammenkommen und Lösungsansätze für anstehende Probleme finden. Die Initiative ist jung, 2009 gegründet - ebenso wie das Child's Parliament: lebhafte Diskussion mit etwa 30 Kindern - Aussicht und Hoffnung für die Zukunft

Dienstag, 15. März 2011

Renate: Ich war heute traurig, als wir die Schule mit fast 1.100 SchülerInnen besucht haben, in der nur 14 LehrerInnen - in zwei Schichten - täglich 2 Klassen unterrichten. Unter welchen Bedingungen diese Kinder lernen müssen! Gefreut haben sie sich klarer weise doch über unsere mitgebrachten Bälle und Farbstifte. Auf dem Foto kann man einen Bruchteil der vielen Gesichter sehen.

Montag, 14. März 2011

Amanda: Wir sind endlich im Projektgebiet und erleben einen überwältigenden Empfang. Erfreut sehr wir dann anschließend, dass unsere Arbeit schon die ersten Früchte trägt.Stolz zeigen uns Jugendliche ihre neue Bäckerei, mit der sie die Waisenkinder und Kranke unbezahlt unterstützen.

Sonntag, 13. März 2011

Ruth: Heute sind wir von Maputo nach Nampula gefahren. Haben unsere Kollegen getroffen und schon interessante Gespräche geführt. Wir sind schon sehr gespannt Morgen endlich in die Projekte zu kommen und unsere Arbeit im Programm vor Ort zu sehen.

Samstag, 12. März 2011

Angelika: das sind wir vor dem Stadtmuseum, in dem wir eine Zeitreise und "Safari" erlebt haben. Danach Fischessen am indischen Ozean`, barfuß den Strand entlang... Erste intensive Einblicke in das Land durch Geschichten von Gisela (National Director). wir sind schon ganz gut angekommen. Morgen gehts im Morgengrauen nach Nampula

Freitag, 11. März 2011

Renate: Jetzt sitzen wir alle vier am Flughafen bei einem Abreise-Kaffee. Wir haben uns sehr auf diese Reise gefreut, jetzt bedrückt uns die Situation in Japan, wir denken an die vielen Menschen, die vom Erdbeben betroffen sind. Hoffentlich bekommen sie bald Hilfe. Trotzdem sind wir voller Erwartung auf Mosambik.

World Vision LIVE - Projektbesuch in Mosambik

World Vision LIVE: Ich, Amanda Platzer, Geschäftsführerin von World Vision, bereite mich gearde auf meine nächste Reise vor - ich besuche unsere Programme in Mosambik. Mich begleiten dabei MitgliederInnen aus unserem Vorstand. Gemeinsam werden wir immer wieder hier über unsere Eindrücke berichten