Samstag, 26. April 2014

Projektbesuch Mosambik, Nihessiue: Besuch einer Gesundheitsstation

Reisetagebucheintrag 16. April 2014:
Ein weiteres Ziel des heutigen Tages ist eine Gesundheitsstation in Nihessiue.













Vier Mitarbeiter der Station erwarten uns und sind bereit, mit uns zu sprechen. 
Rechts im Bild die Krankenschwester mit ihrem kleinen Sohn. Sie macht einen sehr kompetenten Eindruck und beantwortet die meisten unserer Fragen. Kein Wunder, dass die meisten Kinder, wenn sie gefragt werden, was sie einmal werden wollen, antworten: Krankenschwester/-pfleger oder Lehrer....
Schon unser erster Eindruck ist sehr positiv, was sich nach und nach immer mehr bestätigt. Alles scheint sehr sauber und ordentlich.
Auf meine Frage hin erfahre ich, dass die Gesundheitsstation jeden Tag der Woche besetzt ist. Das hätte ich nicht erwartet. Möglich ist das, weil ein Teil des Personals in der Nähe wohnt und damit immer für Notfälle zur Verfügung steht.

Die größten gesundheitlichen Probleme in der Region sind laut Aussage der Krankenschwester Malaria und komplizierte Geburten. Gefährlich ist die Malaria vor allem für Kinder - glücklicherweise verfügt die Station über die nötigen Medikamente zur Behandlung. Wenn die Eltern ihre Kinder rechtzeitig herbringen, kann ihnen also geholfen werden. Und für problematische Geburten ist die Station einfach nicht ausgerüstet. Die betroffenen Frauen müssten dann eigentlich ins nächste Krankenhaus gebracht werden, was wegen der großen Distanz und der schlechten Straßen (auch hier nicht mehr als holprige, vom Regen ausgespülte Feldwege) schwierig bis unmöglich ist. Wenn es sich also abzeichnet, dass es bei einer Geburt Komplikationen geben könnte, versuchen die Mitarbeiter irgendwie, für die Frau möglichst frühzeitig einen Transport zum nächsten Krankenhaus zu organisieren. Nicht einfach, denn so etwas wie einen Rettungsdienst gibt es hier nicht. (Manchmal wird auch ein World Vision-Fahrzeug für einen derartigen Transport genutzt.)

Auch HIV, Lungenentzündungen und Tuberkulose stellen ein Problem dar. Auf meine Nachfrage hin erfahre ich, dass pro Monat etwa 10 neue Fälle von HIV-Infektionen registriert werden, aber das sind nur diejenigen, die sich in der Gesundheitsstation auch testen lassen. Aufklärungsarbeit über HIV-Prävention und Malaria, wie World Vision sie betreibt, ist also extrem wichtig.
Die Krankenstation wirkt sauber und hygienisch, das bestätigt unseren ersten Eindruck.
Die Geburtenstation kenne ich bereits von Fotos: Ein sehr engagierter österreichischer Pate hat die Finanzierung einer Solaranlage ermöglicht, die die Station mit Strom versorgt. Nun gibt es auch nachts Licht und ein Kühlschrank kann betrieben werden, um temperaturempfindliche Medikamente zu lagern.
Die Geburtenstation ist dank eines österreichischen Patens mittlerweile mit Strom versorgt.
Während wir bei der Gesundheitsstation sind, ist gerade eine Geburt im Gange. Ich höre das Stöhnen der Frau, als ich bei der Geburtenstation vorbeikomme, um Fotos zu machen. Hoffentlich geht alles gut!

Elisabeth Amann, World Vision Österreich

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