Montag, 4. Februar 2013

Kein gewöhnlicher Tag in Mali

Ein Bericht von Maria Mutya Frio, unserer Kollegin in Mali

Heute ist ein kein gewöhnlicher Tag. Ich bin in Mali, wo ich mit Familien spreche, die vor der Gewalt im aktuellen bewaffneten Konflikt geflohen sind. In den vergangenen Wochen habe ich die Berichte über die gemeinsame Militäraktion der Regierung mit französischen Truppen gegen die Rebellen beobachtet. Um eine strenge Auslegung der Scharia zu untermauern, haben diese Gruppen Malis nördliche Provinzen seit dem letzten Jahr besetzt gehalten. Als ich die Nachricht darüber las, schüttelte ich meinen Kopf: Nicht noch ein Krieg! Irgendwann habe ich genug von den Berichten über militärische Konflikte. Und mein Tag geht weiter.


Ja, heute ist ein ungewöhnlicher Tag. Ich bin in San Provinz, um für World Vision zu arbeiten, um die Vertriebenen, die aus dem Norden kamen, zu unterstützen. Ich stehe Angesicht zu Angesicht mit malischen Flüchtlingen, die mir die Hand schütteln und mir in die Augen schauen, während sie mir ihre Geschichten erzählen. Plötzlich haben die Statistiken aus dem Fernsehen ein menschliches Gesicht.
 

Ein Gesicht heißt Namina. Im Dezember entkam Namina aus Timbuktu, der historischen Heimat der Tuaregs und einer der Regionen, die unter dem festen Griff der Rebellengruppen fiel. Namina verließ mit ihren drei Töchtern und sechs anderen Kindern ihr Dorf. Ihre Nachbarin und ihre 16-jährige Tochter Sata wurden zurückgelassen.



*Namen wurden geändert, um die Identität von Personen in diesem Artikel erwähnt zu schützen.

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