Mittwoch, 9. Januar 2013

Reisebericht zu Mosambik und Swasiland

Nach der Ankunft im Hotel bin ich sofort zur Bank gegangen, um Meticais einzutauschen. Diese sind in Europa nicht erhältlich. Danach machten wir uns auf, um für Toquira, Carlitos und deren Familien, aber auch für die Kinder in den zu besuchenden Projekten einzukaufen.
Am nächsten Morgen brechen wir auf; nach 1,5 Stunden erreichen wir unsere erste Station und treffen Carlitos, seine Familie und Nachbarn. Nach ca. einer Stunde brechen wir zum nächsten Projekt auf, einer fertig gestellten Schule, für die ich 2010 den Grundstein gelegt habe. Sie ist inklusive der Schuleinrichtung, also Tische und Bänke fertig – welch ein Unterschied zur alten Schule! Danach gibt es eine kurze Gesprächsrunde mit der Dorfgemeinschaft, die uns ihre Wünsche und Probleme vortragen. Musik und Tanz gehört wie immer dazu. Danach geht’s weiter zu Toquira, meinem zweiten Patenkind in Mosambik, und dessen Familie.

Der nahegelegene Brunnen hat die Situation entscheidend verbessert. Nach 1,5 Stunden brechen wir wieder auf. Dann geht’s in eine nahegelegene Kleinstadt, wo wir in einem Regierungsgebäude übernachten werden. Abends essen wir bei Donna Fernanda, die auf offenem Feuer kocht und eine tolle Mahlzeit bereitet, die wir in einem Lokal ohne Strom in uriger Atmosphäre genießen. Dann heißt es ab ins Bett.
Wir fahren tags darauf zu einer weiteren fertig gestellten Schule, in der allerdings noch die Schulmöbel fehlen. Wir werden mit Gesang begrüßt, und die Schulleitung gibt uns einige Informationen über Lehrer- und Schüleranzahl sowie die Situation vor Ort. Nachdem wir auch hier Fußbälle, Zuckerln und Kekse verteilt haben, gehen wir zu Fuß in das nahegelegene Haus, wo das Patenkind von Frau Seiler auf mich wartet. Frau Seiler gab mir einen Geschenkkarton für ihr Patenkind mit. Horgilio Cristovao ist ein Bub von acht Jahren. Wir öffnen das Paket, und er bekommt seinen Bagger und die kleine Löschtafel, die er sofort verwendet. Nachdem ich allerdings seinen Lederfußball aufgepumpt habe, ist nur mehr der Ball wichtig. Wir verabschieden uns, und fahren zurück ins Word Vision-Office, wo wir auf eine Schlange - aus meiner Sicht eine Mamba - treffen, die sich dann leider in die Bäume absetzt. Montags gegen 7.30 Uhr brechen wir in ein neues Projektgebiet von World Vision auf, wo wir nach der üblichen Begrüßung durch die Dorfältesten eine halbverfallene Schule besuchen, die dringend erneuert gehört. Die Dorfeinwohner versprechen uns, wenn das Material zur Verfügung gestellt werden kann, dass wir mitarbeiten können. Danach fahren wir zu einem kleinen sauberen Haus. Zwölf junge Menschen, die selbst wenig besitzen, haben einen Ort für noch ärmere Kinder geschaffen. Es handelt sich oft um Waisen oder Halbwaisen. Die jungen Menschen versuchen, wenigstens einmal im Monat mit einer warmen „Mahlzeit“ (Maisbrei) die armen Kinder zu versorgen. Es fehlt noch an Vielem! Um diese Mahlzeit finanzieren zu können, bestellen diese zwölf jungen Leute ein Feld in der Nähe und verkaufen den Erlös am Markt.

Dann geht es auch für uns zurück nach Nampula und direkt zum Flughafen, auf dem wir uns noch von einigen Mitgliedern des Teams von World Vision verabschieden. In Johannesburg angekommen, trennen sich unsere Wege. Ich fliege weiter nach Swasiland, wo ich diesmal sogar mit Gepäck in Manzini eintreffe.

Ich werde gegen 8 Uhr von World Vision-Mitarbeitern abgeholt, wir fahren einkaufen und in Elmons Schule. Ich erkenne ihn kaum wieder – er ist fast so groß wie ich, und wir freuen uns, ihn zu sehen. Wenn ich denke, wie klein er bei unserer ersten Begegnung war – ein Wahnsinn. Es ist sein letztes Jahr in dieser Schule, danach beginnt Mitte Jänner die High School für ihn. Er lernt sehr gut, und sein Lehrer ist begeistert. Meine Frage nach seinem späteren Berufswunsch beantwortet er mit „Pilot“. Ich bin stolz, etwas geholfen zu haben. Nach einiger Zeit muss er in die Klasse zurück, und wir fahren Lebensmittel für die Familie einkaufen, zu welcher wir später aufbrechen. Ich treffe auf die Eltern, die sich sehr freuen, mich wieder zu sehen. Wir unterhalten uns noch einige Zeit, bevor wir uns zurück auf den Heimweg nach Manzini machen.

Zusammenfassend waren es schöne, bewegende Besuche, die ob der bewirkten Veränderungen Freude machen, aber auch traurig stimmen, weil noch einiges zu tun ist. Wir müssen also weiterhin in die Hände spucken und loslegen.

Otto Schuster / Manzini

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