Freitag, 8. Februar 2013

Kein gewöhnlicher Tag in Mali (5. und letzter Teil)

Ein Bericht von Maria Mutya Frio, unserer Kollegin in Mali

Am Nachmittag höre ich noch immer die gleiche Story, diesmal aus Traman Coullibaly, der die Stadt Douentza mit seiner Frau und Baby verließ, um der Gewalt zu entkommen. “Als ich ihn wieder sah, trug er eine Waffe."

Seltsamerweise ließen sich einige heranwachsende Burschen freiwillig in Lagern aufnehmen - entweder aus wirtschaftlichen Gründen, d.h. weil die Jungs und ihre Familien von Rebellen bezahlt werden), oder weil sie sagen, sie glauben wirklich an die “Lehre” der Extremisten.
Wie bei Sata wissen Familien von ihren Söhnen nicht den Aufenthaltsort oder das Befinden, während Regierungstruppen nach Norden vorrücken, um die Kontrolle über die wichtigsten Städte und ehemaligen Rebellen-Hochburgen mehrerer Provinzen zu bekommen.

Die Sonne geht an diesem sehr ungewöhnlichen Mittwoch allmählich unter, und ich frage mich, wo die Satas und die Mohammeds von dieser Welt sind. Ich weine, aber meine Augen bleiben trocken. Ich bete für diese verlorenen Mädchen und Burschen, die in Schulen und nicht in Rebellencamps sein sollten, um Bücher in ihren Händen zu halten, und nicht Waffen. Sie sollten unter der Sonne spielen und nicht der tödlichen Gefähr einer Kriegszone ausgesetzt sein. Kinder sollten schließlich nirgendwo anders als in der Geborgenheit und der Sicherheit ihrer Häuser sein, zusammen mit ihren Eltern und ihren Geschwistern. Abseits von Kummer und Harm. Abseits vom Krieg. Abseits von all dem Chaos.

* Namen wurden geändert, um die Identität von Personen in diesem Artikel erwähnt zu schützen.

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