Freitag, 24. Februar 2012

Warum Wasser den Unterschied macht: Die Geschichte zweier Dörfer

Was bedeutet für dich reines Wasser? Wie oft danken Sie daran? In ihrem vierten Blog-Eintrag vergleicht unsere Mitarbeiterin Lauren Fisher zwei Gemeinden in Niger: die eine davon verfügt über ausreichend Wasser, die andere nicht. Folgen Sie Lauren auf ihrer Reise hier in unserem Blog oder @WorldVisionNews (#wvlauren).
Später könnten Sie sagen, ich bin von der Thematik Wasser besessen. In der Vergangenheit war es für mich das Ersatzgetränk, wenn ich keinen Eistee oder Soda finde; am Ende eines langen Tages kann ich mich auf das Bad verlassen.

 
Doch wie mir ein Kollege erzählt hat, war das Wasser in Zinder prächtig. Ich muss immer Wasser bei mir haben, wenn ich trinken will, ohne krank zu werden, und es ständig in meinem Kopf. Jederzeit fließt das Wasser aus dem Duschkopf, worüber ich froh bin. Ich habe eine bestimmte Mange an Wasserflaschen in meinem Zimmer vorrätig.

Doch ich bin nicht der einzige in Zinder mit häufigen Gedanken an Wasser. Für mich ist es ein Komfort. Für viele der Frauen und Kinder, mit denen wir gesprochen haben, ist es eine Frage von Leben und Tod. Probleme mit Wasser und sanitärem Zugang, verbunden mit mangelnder Hygiene, verursacht Krankheiten, denen jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren zum Opfer fallen – mehr als AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammen. Für viele Kinder entscheidet die Nähe von Wasser über Bildung und damit einer besseren Zukunft oder Stunden langer Arbeit (Wasser holen).


In einem Dorf habe ich mit Frauen und Kindern gesprochen, die jeden Tag sechs Meilen gehen müssen, um Wasser zu holen – manchmal zwei Mal am Tag, ständig die schweren Behälter mit Wasser auf ihren Köpfen. Dazu kommt die ständige Sorge, ob das Wasser sauber genug ist, es zu trinken. „Wir haben Schwierigkeiten, Wasser zu bekommen. Wir müssen lange Strecken für Wasser zurücklegen“, berichtet Sakina Aminou, der Leiter der Frauengruppen in dem Dorf. „Wenn wir zurück sind, fühlst du am ganzen Körper Schmerzen.“
Vergleiche dieses Dorf mit Raffa, einem anderen Dorf, das wir besucht haben, und du siehst den Unterschied. Dort haben sie Brunnen - dank Spenderinnen und Spendern von World Vision. Das bedeutet, dass Frauen und Kinder nur zu einem der vielen Plätze rund um das Dorf gehen und den Wasserhahn drehen müssen – und schon haben sie sauberes und sicheres Wasser. Das gilt als Luxus, wenn wir sagen, dass eine Gruppe Frauen aus den Nachbardörfern Meilen zurück legt, um Wasser in Raffa zu bekommen.


„Früher war es schwierig, Wasser zu holen, doch jetzt ist es ganz einfach“, sagt die 13-jährige Ayouba Oumara, „denn früher musste ich Wasser selbst pumpen. Jetzt stellen wir den Eimer nur unter den Wasserhahn, und wenige Sekunden später ist er mit Wasser gefüllt. Wir sind sehr froh und dankbar.“


Immer wieder hörten wir im Dorf „Danke“ – ein Wort, das mich daran erinnern wird, ein kleines Gebet zu sprechen, wenn ich meinen Wasserhahn betätige.

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