Dienstag, 17. August 2010

Tag 2 in Tram Tau: Besuch in Ta Xua

Die Nächte hier beginnen bald und mit südlich kurzer Dämmerung. Entsprechend lange ist eine Nacht, so man keine Ameisen im Bett des offiziellen Gästehauses hat..... und nicht wieder früh raus muss, um zu den nächsten Projekten zu kommen.

Dieses ist nun wirklich nur mehr mittels "World Vision Adventuretours" zu erreichen, also am Rücksitz der hier unvermeidlichen Roller, die erstaunlich geländegängig sind.




Bei Regenwetter aber auch damit keine Chance. Wer wissen will, was man mit dem Begriff "abgelegen" verbinden kann, komme mal hier rauf nach Ta Xua. Immerhin gilt uns das Privileg, die ersten Ausländer hier oben gewesen zu sein. Entsprechend bestaunt werden wir, besonders von den Kindern. Die Schulkinder treffen wir auch tatsächlich in der Schule an - für sie waren die Ferien schon vorige Woche vorbei. Viele Kinder in dieser Schule sind WV Patenkinder. Wir besuchen die 3. Klasse und werden mit einem Lied begrüßt.


Es wird uns auch eine besonders ehrenwerte Tätigkeit zugewiesen. Einer von Lillis Bergfreunden hat zu seinem 50. Geburtstag Spenden für WV gesammelt, und diese Spenden sind nach Tram Tau gegangen. Sie werden dafür verwendet, jetzt zu Schulbeginn die Kinder im Projekt mit dringend benötigten Schulmaterialien zu versorgen, und wir dürfen in dieser Klasse Hefte aus der Spende austeilen.


Der Eindruck über die Arbeit von Worldvision ist gleich wie im Tal. Im Gespräch mit der Schulleitung und den Dorfverantwortlichen fällt auf, wie sehr diese Arbeit geschätzt und benötigt wird und am liebsten bitte noch mehr. Leere Worte? Nein, sicher nicht, denn mit der Unterstützung seitens WV halsen sich die Dorfbewohner zusätzlich zur Bearbeitung der extrem steilen Reisterassen jede Menge an zu erbringender Eigenleistung auf. Beispiel: Der Weg zum Kindergarten und zur Grundschule müsste betoniert werden. Er ist über 500 m so steil, dass die Kinder in der Regenzeit über Wochen nicht rauf können. Das wäre dann alles in Handarbeit von den Dorfbewohnern zu machen, WV zahlt das Material. Ein anderer solcher Weg wurde schon gebaut, der die "Hamlets" (Häusergruppen) untereinander und mit der Schule verbindet:




Zusammengefasst: Wir sind beide nicht das erste Mal in Projekten, diese gehören zum Besten was wir so gesehen haben. Danke an die vietnamesischen Mitarbeiter vor Ort und an die Bevölkerung, die wirklich was aus dieser Hilfe macht! Es ist beeindruckend, wieviel in dieser kurzen Zeit seit Beginn des Projektes schon geschehen ist - zugleich zeigt sich noch vielfach mehr Bedarf und reichlich Arbeit für die kommenden zwölf Jahre.

Ganz ehrlich, es ist nicht unangenehm wieder vom Berg runter zu sein, zu extrem ist das Leben dort. Wobei die Rückfahrt auf dem Mopedrücksitz war echt konditionsfördernd. Besonders nachdem mein Fahrer, unser ADP-Manager vor Ort, meinte, ich solle besser die Füsse oben lassen, weil man trifft immer wieder auf Giftschlangen, die den Weg kreuzen, und bergab bremst es sich so schwer auf dem Schlick. Ehrenwort, meine Füsse waren immer oben.
Morgen geht's weiter in den südlicheren Bereich nach Hiep Duc, wir melden uns!

Bernd und Lilli

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