Dienstag, 17. August 2010

Tram Tau Tag 1 - Anreise und erste Projektbesuche

MONTAG. 16. AUGUST
Nach dem privaten touristischen Teil unserer Reise ging es nun weiter in das erste ADP in Tram Tau (sprich: „tscham dau“).

7 Stunden Reisezeit wurden von unseren Kollegen hierher eingeplant und spätestens auf der ersten Hauptstraße in Hanoi wurde uns klar wieso: Millionen, und das ist wirklich so gemeint, Mopeds rund um uns – es scheint alle 8 Millionen Bewohner haben gleichzeitig ihre fahrbaren Untersätze in Bewegung gebracht, und das sind eben zum Großteil Mopeds.



Aber nach gut 1,5 h waren wir dann doch aus der Stadt draußen und letztlich nach einer kurvenreichen Straße durch die nördlichen Berge von Vietnam waren wir am Ziel.

Der Ort selbst liegt völlig abseits jeder touristischen Pfade, wir sind die ersten Ausländer seit 2 Jahren. Der erste Eindruck: So sehr man hier den Bedarf an Hilfe sieht, so offen und unglaublich freundlich sind die Menschen. Der Staff hier empfängt uns stellt uns vor und schon geht es los in die ersten Dörfer, in denen Worldvision aktiv ist.

Diese Dörfer sind gerade mal mit dem Moped (wenn die Straßen vom Regen nicht völlig aufgeweicht sind) oder zu Fuß erreichbar.

 

Zur Eingewöhnung wählen die Kollegen hier für uns Variante 2. Wir sehen dort für uns unglaubliche Armut und gleichzeitig ein enorm fleißiges Volk. Wirklich jeder Quadratmeter wird – hauptsächlich mit Reis -bearbeitet und bebaut, dennoch reicht es kaum zum Leben.

 

Die Arbeit von WV Tram Tau konzentriert sich daher zunächst auf die Bildung der Kinder und Frauen, Nachhaltigkeit ist das Ziel. Die Dörfer sind über Verantwortliche eingebunden, die Projektvorschläge an das ADP hier machen, und das ADP setzt dann die Hilfe dort an, wo die größte Not ist bzw. der größte Hebel erzielt werden kann. WV hat es geschafft, sich in den 3 Jahren, seit denen unserer Projekt hier läuft, viel positive Reputation zu erzeugen und von der Bevölkerung wirklich angenommen zu werden, davon konnten wir uns in den persönlichen Gesprächen wirklich überzeugen. Im Gegenzug tragen daher die Bewohner der Dörfer viel an persönlicher Leistung zur Umsetzung der Projekte bei: WV übernimmt z.B. die Materialien für Wasserleitungen oder das Baumaterial für einen Schulerweiterung, die lokale Bevölkerung übernimmt die Arbeit und die Besorgung der lokalen Materialien als ihren Beitrag.

Auch zur Verbesserung der lokalen Kindergärten stellt WV Materialien zur Verfügung. Die Kindergärten selber werden von der Regierung erbaut, und die Arbeit organisieren die Kindergärtnerinnen. Das beinhaltet nicht nur das Basteln der Spielsachen - sowas erwartet man ja von Kindergärtnerinnen. Aber es gehört auch die Aufsicht über verschiedenste Bauaktivitäten dazu - z.B. Stiegen, mit denen die Kinder über die steile Böschung hinaufkommen, oder das Zementieren des Sport- und Spielplatzes. Der wäre sonst in der Regenzeit zumeist unbenützbar. Außerdem kochen sie die Mahlzeiten für die Kinder und bauen dafür in den dazugehörigen Gärten Gemüse an. Wir sind zutiefst beeindruckt über die Vielfältigkeit und das Engagement dieser Frauen. Leider sind die Kindergartenkinder noch in den Ferien, daher können wir nur eine der Lehrerinnen mit ihrem Sohn in dem liebevoll ausgestalteten Kindergarten fotografieren.



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