Sonntag, 22. August 2010

Tag 2 in Hiep Duc - Fortsetzung

Leider, leider - mein Computer streikt wieder! Diesen Blog schreibe ich auf dem Computer des Hotels. Daher auch ohne Umlaute und Bilder, letztere liefere ich dann bei naechster Gelegenheit nach (ist mittlerweile geschehen). Hier also die Fortsetzung der Erlebnisse in Hiep Duc.

Donnerstag, 19. August 2010

Neben einem Reisfeld sprechen wir mit einer Gruppe von Bauern beim Reisdreschen. Ich erinnere mich dran, dass gestern die Frauen vom VDC gesagt haben, sie wuenschen sich eine Dreschmaschine, derzeit koennen sie nur bei Hand dreschen oder auf den Dreschmaschinen anderer Leute. Da konnte ich mir noch nicht viel vorstellen unter der Dreschmaschine, jetzt sehe ich sie: eine einfache Rolle, aus der dicht an dich Naegel herausstehen. Die Rolle wird in Drehung versetzt und die Reisbueschel draufgehalten, sodass die Reiskoerner auf die dahinter aufgelegte Plane springen. Diese Maschine hier wird mit einem Pedal betrieben. Wenn man noch einen Elektromotor dazu hat, geht es viel schneller, und man kann die Maschine besser nuetzen. In menem Kopf klingelt's gleich: Bausteinprojekt? Geschenkekatalog? Ueber die Preise des Geraetes gehen die Meinungen auseinander, der ADP-Manager wird sie genau erkunden und mir ein Budget dafuer schicken, dann werden wir sehen, ob und wie wir dafuer Gelder aufstellen koennen - es gibt noch viel mehr Bauern als die Frauen von gestern, die solche Maschinen oder auch nur die Elektromotoren dazu benoetigen.










Als naechstes sehen wir wieder eine Erfolgsgeschichte: wir treffen Herrn Danh in seinem neuerbauten Haus. Auf den esten Blick schaut es nicht so besonders aus, aber es hat etwas Besonderes: es hat den Taifun Ketsana ueberlebt! Dazu war vor allem das Ziegeldach wichtig. Wenn es gut gemacht ist, kann so ein Ziegeldach viel mehr aushalten als die sonst ueblichen Wellblechdaecher. Und dann hat es besonders starke tragende Saeulen und kraeftigere Holzlatten als die traditionellen Haeuser. Die Regierung hat beim Bau dieses Haeuses die Haelfte der Materialkosten getragen, die andere Haelfte hat Herr Danh aus dem Einkommen aufgebracht, das er aus verschiedenen Aktivitaeten mit dem Hiep Duc ADP lukrieren konnte. Die Arbeit hat er selber gemacht, mit Unterstuetzung seiner Nachbarn - Nachbarschaftshilfe wird hier sehr gross geschrieben! So war fuer ihn der Wirbelsturm nicht so eine Katatstrophe wie fuer viele andere. Ein ganz wesentlicher Teil der "Desaster Preparedness"!







Ueberhaupt sehen wir auf unserer Fahrt durch die Doerfer viele neue starke Haeuser, noch staerkere und schoenere als die von Herrn Danh, Ziegelbauten und natuerlich auch mit Ziegeldaechern. Also taifunfest, das ist noch wichtiger als die Schoenheit. Viele Haeuser sind auch im Bau. Man erkennt daran, um wieviel der Entwicklungsstand in den letzten Jahren gestiegen ist. Dazu hat das Hiep Duc ADP auf jeden Fall einen bedeutenden Beitrag geleistet.




Nach unserer Rueckkehr ins ADP-Buero haben wir noch ein Abschlusstreffen mit allen Mitarbeitern des ADPs. Die Gruppe beeindruckt uns tief: hochqualifizierte Leute, die sicher auch in der Stadt besser bezahlte Jobs kriegen koennten. Aber sie ziehen es vor, hier in dieser abgelegenen Gegend an der Entwicklung der benachteiligten Menschen ihres Landes mitzuarbeiten, und machen dabei exzellente Arbeit. Sie freuen sich ueber unsere Anerkennung dieser arbeit, aber die haben sie wahrhaft auch verdient.

Dann geht es zurueck nach Da Nang - wie ueblich ausserst hupfreudig, ein geschlaengle zwischen den Mopeds durch, die oft abenteuerlich beladen sind. Kaefige voller Federvieh - Huehner oder Gaense - sind wir ja schon gewohnt. Die obersten Gaense haben Glueck: sie recken ihre langen Haelse zwischen den Gitterstaeben durch hinaus und schauen sich im Vorbeifahren die gegend an. Aber die Tiere unten im Kaefig sind wahrlich nicht zu beneiden. Die naechste Ladung auf einem Mopedgepaeckstraeger ueberrascht mich aber dann doch noch: eine lebendige Kuh, in einem Netzt gefesselt, sodass sie sich kaum ruehren kann! Unsere Tierschutzorganisationen haetten hier wahrlich ein riesiges Betaetigungsfeld. Aber, andererseits, wie sonst soll man die Tiere zum Markt brngen?

In Da Nang trennen sich unsere Wege: Bernd fliegt wieder nach Hanoi und dann weiter zu einem Council-Meeting von WV International in Kuala Lumpur. Ich bleibe in Da Nang, um noch ein paar Urlaubstage in Vietnam zu verbringen. Eine aeusserst intensive und anstrengende und zugleich hochinteressante Woche geht zu Ende. Die Eindruecke sind so vielfaeltig und stark, dass sie sich gar nicht kurz zusammenfassen lassen. Trotzdem werden wir das noch versuchen - also noch nicht mit dem Lesen dieses Blogs aufhoeren, es gibt noch einen Abschlussblog plus die Bilder zu diesem Text!

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