Mittwoch, 17. April 2013

Pressereise Libanon – 27.3.2013 – 2.4.2013

Tagebuch von Andrea Janousek, World Vision Österreich

Donnerstag, 28.3.2013: Wir fahren ins Bekaa Tal, ca. eine Autostunde von Beirut entfernt, und besuchen ein von World Vision betriebenes Child Friendly Space. Das ist ein Kinderschutzzentrum, in dem Kinder 
Der 7jährige Hamze aus Damaskus und Patricia Mouamar von World Vision Libanon
von psychologisch geschultem Personal psychologisch und pädagogisch betreut werden. Als wir in die Klasse kommen, sind die Kinder gerade dabei zu zeichnen. Das Thema ist Wasser und Hygiene. Sie malen die Figuren von Tom und Jerry in verschiedenen Farben aus. Spielerisch werden hier syrische Flüchtlingskinder im Alter von 5 bis 7 Jahren an Gesundheitsthemen, psychosoziale Themen wie Freundschaft oder Vertrauen herangeführt. Unsere Kollegin, Patricia Mouamar fragt den siebenjährigen Hamze aus Damaskus, warum es so wichtig ist, Wasser und Seife regelmäßig zu benutzen. Er antwortet: „Weil ich dann keine Bakterien bekomme und nicht krank werde!“
In vielen Flüchtlingsunterkünften gibt es nicht genug sauberes Wasser, vor allem Kinder werden oft von Hautausschlägen befallen.



Dann treffen wir auf das sechsjährige Mädchen Jamama aus Dar’a. Sie erzählt uns, dass sie immer noch Angst hat, wenn sie große Lastwägen sieht, obwohl sie im Libanon ist. Wie Jamama gibt es viele Kinder syrischer Flüchtlinge, die Traumatisches in ihrer Heimat Syrien erlebt haben.
Die 7jährige Jamama aus Dar’a und Patricia Mouamar von World Vision Libanon

Wir gehen weiter und besuchen das Accelerated Learning Programm, ein von World Vision mit geschultem Lehrpersonal initiiertem Schulprogramm für syrische Flüchtlinge, die bereits in Syrien die Schule besucht haben. Sie sind im Alter von 8 bis 12 Jahre und besuchen das Schulprogramm täglich von 15:00 bis 18:00 Uhr. Unterrichtet werden die ca. 80 bis 82 Schüler in einer Art Container, der sich am Schulhof befindet. Der Container wurde mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland finanziert. Unterrichtet werden unter anderem Arabisch, Englisch und Naturwissenschaften. Der Lehrer Fadi al Aham, der selbst vor zwei Monaten aus Damaskus nach Libanon gekommen ist, erklärt uns, dass es oft nicht leicht ist, die Kinder zu unterrichten, da die Kinder ein unterschiedliches schulisches Niveau haben. Schreiben und lesen ist ein großes Thema. Doch die Kinder haben ein großes Verlangen nach Schulausbildung, sie bringt Kinder zurück in ihre psychosoziale Stabilität. Einige von den Schülern waren anfangs sehr schreckhaft, verängstigt und schüchtern; und jetzt sind viele von ihnen wieder aufgeblüht, verrät uns der Lehrer Fadi.
Kinder werden in einer Art Container unterrichtet
Unterstützung von der Bundesrepublik Deutschland
Hier findet gerade ein Englischunterricht statt
Lehrer Fadi al Aham aus Damascus unterrichtet die Kinder im Lesen und Schreiben

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