Donnerstag, 26. Juli 2012

Entwicklungsarbeit fördert Migration?

von Martin Suhr geposted am: 24 July 2012

Durch gezielte Entwicklungsarbeit bleibt die Heimat attraktiv

Wie gross im Tagesanzeiger zu lesen war, stellt eine aktuelle Studie die Entwicklungszusammenarbeit in Frage. Doch was auf den ersten Blick wie eine Schelte aussieht, ist in Wahrheit eine Erfolgsgeschichte.

Der Artikel im Tagesanzeiger mit Verweis auf die kürzlich erstellte Studie des Forums Aussenpolitik ist mit Sicherheit lesenswert. Und, was auf den ersten Blick aussieht wie eine weitere Verunglimpfung der Entwicklungszusammenarbeit, ist bei genauerem Hinschauen eigentlich eine Erfolgsstory.

Handwerkszeug für eine selbstbestimmte Zukunft

Gemäss Studie migrieren meistens Menschen aus Ländern mit einem jährlichen Einkommen zwischen 1500 und 8000 US-Dollar. Ok, eine Spanne von 6500 US-Dollar ist zugegebenermassen doch etwas hoch, sie zeigt aber, dass Menschen mit einem solchen Einkommen bereit sind etwas zu wagen, eine höhere Risikobereitschaft haben und über die nötige Bildung verfügen, um einer Beschäftigung im Ausland nachzugehen. Sie haben ein grösseres Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Versorgungsbedarf ihrer Familien. Um nur ein paar Punkte einer langen Liste zu nennen. Wenn dafür die Entwicklungshilfe in Haft genommen wird - vielen Dank!

Denn genau das ist ja unser Ziel. Nein, nicht die Migration, aber dass junge Menschen eine bessere medizinische Versorgung und eine bessere Bildung haben und damit grössere Chancen, um ihre Familien besser zu versorgen.

Damit die Heimat attraktiv bleibt

Trotzdem kann Migration nicht das Ziel sein. Wir müssen uns weiter für bessere Verdienstmöglichkeiten, die Schaffung von Arbeitsplätzen, eine gerechte Entlohnung, den Schutz des Eigentums und die Achtung der Menschenrechte in Entwicklungsländern einsetzen. Denn nur so bleibt die Heimat attraktiv genug, um dort Zukunftspläne zu schmieden. Und erst dann haben wir unser Ziel in der Entwicklungszusammenarbeit erreicht.

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