Montag, 20. April 2015

Auf Entdeckungsreise im Shakaland

Frühmorgens aus dem weichen Federbett geholt, sitzen wir mit verträumten Augen am Frühstückstisch. Der Kaffegeruch macht uns munter. Wir starten in ein neues Land, das Shakaland! In einer dreistündigen Busfahrt durchstreifen wir die herbstliche Landschaft. Eine dicke Nebeldecke berührt die hügeligen Formen des Landes.

Wassertümpel im Sonnenlicht, Pappelalleen, verbrannte Erde, Maisfelder und knorrige Bäume säumen unseren Wegesrand. Wir durchqueren die Stadt Pietermaritzburg, die im Jahr 1839 von Buren gegründet wurde. Der Großteil der Bevölkerung hat indische Vorfahren.

Kurz vor der Stadt Durban werfen wir einen Blick auf den indischen Ozean. Die Landschaft verändert sich in moderne Hochhäuser und buschige Bäume. Leider ist der Besuch von Durban nicht möglich: Es herrschen seit zwei Tagen Straßenkrawalle wegen der Einwanderungspolitik, sowie auch in Johannesburg und Pietermaritzburg. Als Alternative besuchen wir das Stadion, von wo wir einen Rundblick über Durban haben. 1824 haben sich die Engländer hier angesiedelt. 1835 wurde der Ort nach dem britischen Gouverneur d‘Urban benannt.

Nach der Mittagspause verlassen wir die Stadt und fahren am Tussifluss entlang. Die Autobahn wird von Bananen- und Zuckerrohrpflanzungen gesäumt. Kinder spazieren auf der Fahrbahn. Wir verlassen die Autobahn und fahren in die Bergwelt der Zulus. Dicke Regenwolken hängen über dem Shakaland. Schirmakazien und verschachtelte Hütten prägen die Landschaft. Bunte Wäsche flattert vor den Hütten. In unserem Reisebus hört man wieder das Lachen der Paten, das Mittagschläfchen ist beendet und auch die Neugierde erwacht.

Im Hotel angekommen, beziehen wir Hütten im typischen Stil der Zulu. Die imposante Folklore-Darbietung erfreut unsere Herzen. Wir sehen nackte, nur mit Fellen bekleidete Männer. Lautes Trommeln umrahmt die Zeremonie, und unsere Hüften schwingen im Rhythmus mit. Es wird dunkel im Shakaland. Wie versteinert stehen wir im fremden Land. Da der Strom in der Region ausgefallen ist, gehen wir im Schein von Fackeln zu unserem heutigen Restaurant. Es werden afrikanische Gerichte gereicht. Wir trinken Wein und sind dankbar für diesen Tag, an dem wir so viel erleben konnten.

Hilde Steiner

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