Es war am späten Abend, Rückreise vom ersten Tag an
Untersuchungen, da erreicht uns ein Notruf aus der kleinen Ambulanz in
Ngwambene. Eine Frau liegt seit vielen Stunden in den Wehen, und das Kind kommt
nicht.
Unsere Ärzte sind auch hier wieder sofort zur Stelle. Der
"Kreissaal" hat zehn Quadratmeter, neun Leute sind im Raum. Die
werdende Mutter versucht seit fast schon 25 Stunden, das Kind zur Welt zu
bringen, und sie ist bereits ziemlich erschöpft. Alles Zurufen der Schwestern
hilft nichts mehr. Unsere beiden Ärzte, Gudrun und Peter, greifen ein. Sie
schaffen es, die Frau noch einmal zum starken Pressen zu bewegen. Dazu helfen
beide mit
allen medizinischen Tricks, und es gelingt. Ein kleines Mädchen ist
geboren, völlig erschöpft und noch sehr schwach, die lange Geburt hat auch das
Kleine sehr viel Kraft gekostet. Die Mutter ist so dankbar für die unerwartete
Hilfe, dass sie das Kind Gudrun nennt. Jetzt gibt es einen kleinen Peter und eine
kleine Gudrun mitten in Kono in Sierra Leone.
Das Team bei der Spitalssuche |
Anton Kühnelt-Leddihn
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