Montag, 28. Oktober 2013

Sierra Leone - Tag 3: Wieso ein Mädchen in Sierra Leone jetzt Gudrun heißt...


Es war am späten Abend, Rückreise vom ersten Tag an Untersuchungen, da erreicht uns ein Notruf aus der kleinen Ambulanz in Ngwambene. Eine Frau liegt seit vielen Stunden in den Wehen, und das Kind kommt nicht.
Das Team bei der Spitalssuche
Unsere Ärzte sind auch hier wieder sofort zur Stelle. Der "Kreissaal" hat zehn Quadratmeter, neun Leute sind im Raum. Die werdende Mutter versucht seit fast schon 25 Stunden, das Kind zur Welt zu bringen, und sie ist bereits ziemlich erschöpft. Alles Zurufen der Schwestern hilft nichts mehr. Unsere beiden Ärzte, Gudrun und Peter, greifen ein. Sie schaffen es, die Frau noch einmal zum starken Pressen zu bewegen. Dazu helfen beide mit
allen medizinischen Tricks, und es gelingt. Ein kleines Mädchen ist geboren, völlig erschöpft und noch sehr schwach, die lange Geburt hat auch das Kleine sehr viel Kraft gekostet. Die Mutter ist so dankbar für die unerwartete Hilfe, dass sie das Kind Gudrun nennt. Jetzt gibt es einen kleinen Peter und eine kleine Gudrun mitten in Kono in Sierra Leone.
Heute haben wir Mutter und Tochter besucht, beiden geht es gut! Peter ist als Kinderarzt beeindruckt, wie sehr sich das sehr schwache Mädchen von den Strapazen erholt hat. Danach geht es weiter – ein neuer Tag in einer Gesundheitsstation für unsere Ärzte. Bei der Ankunft warten wieder über fünfzig Frauen und noch einmal so viele Kinder! Auf in die Arbeit!

Anton Kühnelt-Leddihn

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