Donnerstag, 24. Oktober 2013

Sierra Leone - Tag 2: Das Wunder Peter


Heute haben wir den Bezirk Kono im Osten des Landes erreicht - eine Fahrt von weiteren vier Stunden. Da wir mit einem Kinderarzt, einer Gynäkologin und einer Kinderkrankenschwester des Sanatoriums St. Leonhard unterwegs sind, haben wir den Leiter des Gesundheitswesens vor Ort kennen gelernt.

Es war ein besonders herzlicher Empfang. Er hat uns erklärt, dass das größte Problem des Gesundheitssystems das fehlende Fachpersonal ist – umso größer ist die Freude über die Bereitschaft der Ärzte, hier Trainings und Untersuchungen zu machen. Das lokale Spital wird gerade fertig gestellt und ausgebaut. Aber es fehlt an allem, vor allem am Gesundheitspersonal. Zwei Ärzte und eine Hand voll Krankenschwestern für den ganzen Bezirk leisten oft Unmenschliches - bewundernswert.


Die wunderbare Story des Tages: Der kleine Peter lebt!

Auf Einladung des Chefarztes konnten die beiden Ärzte auch schon aktiv werden und bei einem Kaiserschnitt im Operationssaal mitarbeiten. Unsere Gynäkologin Gudrun Lorenz-Eberhardt führte einen Kaiserschnitt durch. Es war die Geburt eines kleinen Buben. Er atmete nur schwach, und sein Herzschlag war viel zu niedrig. Das Problem war, dass seine Lungen mit Flüssigkeit voll waren. Unser Kinderarzt Peter Fritsch konnte eingreifen und dem Kleinen schnell helfen, so dass sich sein Zustand sofort besserte. Hier zeigte sich das Problem, dass es keinen Kinderarzt im gesamten Bezirk gibt.

Der große und der kleine Peter
Die Familie war so dankbar, dass sie beschloss, den kleinen Buben Peter zu nennen. Es war ein ergreifender Moment, etwas Besonderes – zu sehen, wie eine Selbstverständlichkeit für unseren Arzt ein Leben ändern und so unglaubliche Dankbarkeit erzeugen kann… Gänsehautfeeling pur!
Dankbarkeit für Dr. Peter Fritsch
Gudrun Lorenz-Eberhardt half dann noch bei der Versorgung nach der Operation - für sie war vor allem das besondere Erlebnis, was das Gesundheitspersonal hier unter oft schwierigsten Umständen leistet. Unsere Ärzte sind jetzt schon ein wenig berühmt, wir werden überall mit offenen Herzen und Armen empfangen.

Morgen geht es weiter in das Regionalentwicklungsprogramm Fiama. Die Erwartungen und die Spannung sind bei allen groß...

Anton Kühnelt-Leddihn

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