Mittwoch, 9. April 2014

8. Tag: Wasserpuppentheater in Hanoi

Mit einem Blick vom 12. Stock unseres Hotelzimmers verabschiede ich mich von der einzigartigen Bucht von Ha Long. Weiter geht es mit dem Bus nach Hanoi, das rund 170 km entfernt liegt. Die vierstündige Fahrt ist durch unseren humorvollen Reiseleiter mit reizendem Akzent kurzweilig. Das Thema Durchschnittszahlen stellt unser Reiseleiter so dar: Zwei Personen sitzen am Tisch und vor ihnen liegt ein Huhn. Der eine isst das Huhn und der andere sieht ihm dabei zu - hat dann jeder durchschnittlich 1/2 Huhn gegessen?

Unterwegs besuchen wir eine Keramikfabrik - eine gute Gelegenheit, den jungen Vietnamesinnen beim Bemalen der Teekannen und Teller über die Schulter zu sehen. Hanoi wirkt auf mich genauso lebendig wie Saigon. Hanoi in Nordvietnam ist die Hauptstadt des gesamten Landes und hat über 6 Millionen Einwohner. Saigon, wo unsere Reise begonnen hat, ist noch größer und hat sogar über 8 Millionen Einwohner.

Unsere Stadtbesichtigung beginnt beim konfuzianischen Literaturtempel. Diese Anlage war nie ein Tempel im religiösen Sinn, sondern diente seit 1070 als kaiserliche Akademie Vietnams, an der die Söhne der Mandarine und begabte Kinder der Aristokratie unterrichtet wurden. Danach schlängeln wir uns durch die Gassen des riesigen Marktes.

Erstaunlich, das wir in diesem unbeschreiblichen Getümmel wieder mit allen 24 Personen beim Wasserpuppentheater ankommen. Das Wasserpuppentheater gibt es nur in Vietnam. Dabei dient ein Wasserbecken als Bühne. Die Puppen sind bis zu 1 Meter groß und werden mit bis zu 4 Meter langen Stangen bewegt. Die Stangen befinden sich unter der Wasseroberfläche, die Puppen darüber. Eine Stunde lang auf einem bequemen Sessel den Puppen zuzusehen, ist herrlich, und die traditionelle Musik geht wirklich ins Ohr.

Ottilie Steiner

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