Ich sitze im 12.Stock eines Superhotels in Ha Long. Vor mir
breitet sich die Ha Long-Bucht aus – ein Bild, wie geschaffen für ein kitschiges Fotoalbum. Doch
was ist heute passiert?
Wir haben heute gesehen, dass die Vietnamesen ein fleißiges, früh aufstehendes Volk sind – wir haben das nicht gerne überprüft, aber wir
mussten: Weckzeit war heute um 4 Uhr 45,
Abfahrt Richtung Flughafen um 5 Uhr 30, Einchecken und Abheben Richtung Hai Phong
um 7 Uhr 30. Nach ein paar Absackern beim Durchfliegen der Wolkendecke („Aaaaaah“, „Oooooooh“, aber auch „Iiiiiiiiiiiiiih“ waren zu hören) erreichten wir
Hải Phòng um 9 Uhr. Unser neuer Reiseleiter
Herr Sung holte uns vom Flughafen ab. Im Bus ging es Richtung Ha Long.
Herr Sung hat früher in der DDR gearbeitet. Er erzählte uns, dass ein Teil
seines Lohnes in der DDR einbehalten wurde, um die Schulden Vietnams zu
tilgen.
Hai Phong ist die drittgrößte Stadt Vietnams mit sehr vielen gut erhaltenen Kolonialbauten – das haben wir
zumindest vom Bus aus gesehen. Was mich an den Städten hier fasziniert, ist die Stromversorgung – fast kein einziges Kabel liegt unterirdisch. Man sieht oberschenkeldicke Kabelstränge an Strommasten am Straßenrandigungen; teilweise schlängeln sich die Leitungen durch Bäume hindurch – ein Wirrwarr an Stromleitungen: ein Eldorado für Elektriker und alle, die es noch werden möchten.
Auf unserer Busfahrt nahm die Lichtstärke durch Wolken
immer weiter ab – es setzte dann die Luftreinigung mittels intensiven Regen
ein. Ich weiß nicht wohin die vielen Mopeds verschwanden, aber auf einmal waren
nur mehr Gefährte mit Dach unterwegs – unser Bus war aber auch nicht ganz
dicht, sodass der Beifahrer die Rinnsale am Mittelgang mittels Fetzen zu
bändigen versuchte – es gelang ihm. Nachdem das vorgesehene Schiff für den Ausflug
in die die Ha Long-Bucht keine Auslaufgenehmigung wegen des schlechten Wetters
bekam, checkten wir um 11 Uhr in diesem schönen Hotel ein, aus dem die
Aussicht auf die Ha Long-Bucht überwältigend ist.
Die kleine Pause im Hotel tat allen gut. Um 12 Uhr 30 ging es dann
vom Hotel zum Hafen. An Bord unseres Ausflugsschiffes wurden wir mit einem Mittagessen bei Laune gehalten: Meeresfrüchte in allen
Varianten – und wir hatten das Schiff für unsere Reisegruppe alleine. Von Herrn
Sung erfuhren wir, dass es in der Ha Long-Bucht 1969 Inseln gibt, die Bucht zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört und dass die Zahl der Schiffe von 30 im Jahr 1990 auf derzeit über
600 explodiert ist. Während wir aßen, tauchten wir ein in diese faszinierende Inselwelt
– einige von uns gingen nach draußen, um sich dort „satt“ zu sehen: man
gleitet mit dem Boot fast lautlos durch diese fantastische Kulisse. Überall grüne, steil abfallende Inseln, Adler kreisen am Himmel; eine Insel hat die Form eines
Daumens, und sie heißt auch so – und sie ist grün: Der grüne Daumen ist also hier
in der Ha Long Bucht beheimatet.
Ja, dieses geruhsame leise Dahingleiten in dieser Naturkulisse lässt einen fast gläubig werden („denn Gott wird in der Schöpfung wahrgenommen“), wenn ….Wir verbrachten vier Stunden auf dem Wasser, dann fuhren wir ins Hotel zurück. Abendessen ist heute um 19 Uhr 30 angesagt. Ich will Euch kein Foto davon schicken – um sabbern zu vermeiden!
Ja, dieses geruhsame leise Dahingleiten in dieser Naturkulisse lässt einen fast gläubig werden („denn Gott wird in der Schöpfung wahrgenommen“), wenn ….Wir verbrachten vier Stunden auf dem Wasser, dann fuhren wir ins Hotel zurück. Abendessen ist heute um 19 Uhr 30 angesagt. Ich will Euch kein Foto davon schicken – um sabbern zu vermeiden!
Erich Kiesenhofer
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