Freitag, 15. November 2013

Taifun Haiyan - Kinder rufen um Hilfe


Heute berichtet unsere Kollegin Lanelyn Carillo von den Philippinen.
Nach Tagen ohne Wasser und Nahrung, ohne Schutz oder elektrischen Strom betteln viele Kinder auf den Straßen in Tabogon, Bogo und Daanbantayan. Sie rufen „tabang“, was „Hilfe“ bedeutet. Manche Kinder schreiben „tabang“ oder „Ich brauche Essen“ auf ein Stück Holz und zeigen es Besuchern, welche die Straße entlang kommen. Fahrzeuge, die stehen bleiben, werden von den Kindern – sie sind zwischen 5 und 13 Jahre alt – sofort umringt. Kinder betteln auf der Straße unter der drückenden Hitze oder dann auch im kalten Regen.



„Das ist alarmierend“, sagt Ching Llagas, Kinderschutzbeauftragte von World Vision Philippinen. „Denn Kinder sollten das nicht tun müssen. Erstens ist die Straße kein sicherer Ort für sie, und zweitens sind Kinder von Krankheiten wie etwa Durchfall stärker bedroht.“

Während eines Treffens zwischen dem Vizebürgermeister von Daanbantayan, Gilbert Arrabis Jr., und dem Hilfsteam von World Vision, sagte der Vizebürgermeister, dass viele Kinder auf der Straße um Hilfe betteln würden. „Wir möchten nicht, dass sie das tun“, sagt Arrabis. „Doch sie hören nicht auf uns. Und ich verstehe sie. Wir begrüßen jeden herzlich, der uns helfen will. Wir brauchen Zelte, Medizin, Nahrung und Wasser.“

Die Straßen nach Daanbantayan im Norden von Cebu sind mit Häuserteilen und umgestürzten Bäumen gesäumt. Das Büro der zivilen Verteidigung in Zentral-Visayas berichtete, dass mehr als 65.000 Menschen allein in Nord-Cebu vom Super-Taifun Haiyan betroffen sind.



Lanelyn Carillo

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