Mittwoch, 19. Juni 2013

Miriams Paradies: Ein kleines Zelt im Libanon (Teil 2)

Wie viele andere Ehemänner, Brüder und Söhne wird Louays Vater auch vermisst; und so liegt die Obsorge für Louay in den Händen von dessen Großmutter. Miriam kümmert sich um den jetzt neun Monate alten Louay so gut sie nur kann, doch sie gibt zu, dass es für sie mit 64 Jahren schwierig ist, es zu tun.
Vielleicht sind die Herausforderungen entmutigender, ihn mit Nahrung, Schutzvorkehrungen, Gesundheitsvorsorge und später Bildung zu versorgen.

Sie deutet auf die Wunde in Louays rundem Gesicht. Sie ist sich nicht sicher, was es ist, weil sie noch nicht imstande war, in den letzten vier Monaten einen Arzt zu konsultieren. Doch sie ist betroffen, dass Louay noch keinerlei Impfungen erhalten hat, die Kinder in seinem Alter normalerweise erhalten.

World Vision und andere Organisationen arbeiten im Bekaa-Tal, um Flüchtlinge mit dem Wesentlichen zu versorgen: Nahrung, sauberes Wasser, Toiletten, so gut es geht sichere Bereiche und Bildungsmöglichkeiten für Kinder. Die Bedürfnisse wachsen weiter, je mehr neue Familien täglich in dieser Region eintreffen.

Ohne Ende in dem syrischen Konflikt in Sicht, ist die Zukunft für die Flüchtlinge wie Miriam und Louay ungewiss. Wie die meisten Mütter ist sie besorgter um die anderen als um sich selbst. „Wenn ich sterbe, hoffe ich, dass Gott die Kinder beschützen wird“, sagt sie.

Joy Toose

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