Die Hunger-Katastrophe in Niger setzt vor allem den Schwächsten zu. Viele Säuglinge sind unterernährt. Doch ihre Mütter kämpfen um sie, unterstützt von Hilfsorganisationen.
Schreiend hängt das Kind in der Trage-Vorrichtung der Waage, die an einem Ast eines Baumes befestigt ist. Schon bei 4,3 Kilogramm pendelt sich der Zeiger ein. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn der Säugling drei, vier Monate alt wäre. Doch Nana wird in 30 Tagen ein Jahr alt. Normalerweise wiegen die Kleinen zu diesem Zeitpunkt zwischen sechs und sieben Kilogramm. Die einzige Überlebenschance für Nana ist der Gesundheitsstützpunkt, den World Vision hier im wüstenähnlichen Südens von Niger betreibt, in der Region Maradi.
Montag, 23. April 2012
Mein Trip in die Hungerzone
Ostermontag also. Da beginnt meine Reise in die Sahelzone, in der sich derzeit eine riesige Hunger-Katastrophe abspielt. Ich werde wohl viel Leid sehen, aber auch Zeichen der Hoffnung.
Das westafrikanische Land Niger ist so etwas wie ein blinder Fleck auf der Weltkarte. Im Normalfall kommen kaum Journalisten-Berichte von dort, der Wikipedia-Eintrag umfasst gerade einmal 13 Seiten. Und von den wenigen Bildern, die über Agenturen kommen, stammen mehr als 80 Prozent aus dem Sportbereich. Zuletzt schaffte es Niger doch in die Schlagzeilen. Weil dort nach einer verheerenden Dürre Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind.
Das westafrikanische Land Niger ist so etwas wie ein blinder Fleck auf der Weltkarte. Im Normalfall kommen kaum Journalisten-Berichte von dort, der Wikipedia-Eintrag umfasst gerade einmal 13 Seiten. Und von den wenigen Bildern, die über Agenturen kommen, stammen mehr als 80 Prozent aus dem Sportbereich. Zuletzt schaffte es Niger doch in die Schlagzeilen. Weil dort nach einer verheerenden Dürre Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind.
42 Grad im "Backofen" von Niger

Landeanflug auf Niamey, die Hauptstadt des Niger. Schon in 1000 Metern über dem Boden zeigt das Außenthermometer des Flugzeuges 33 Grad, am Airport sind es dann satte 42. Jede kleinste Bewegung gerät zur schweißtreibenden Qual. Selbst in der Nacht kühlt es nur unmerklich ab. Tagsüber liegt ein seltsam rötlicher Schleier über der Stadt. Es ist die pulverisierte Erde, auf die seit Monaten kein Tropfen Regen mehr gefallen ist, die getragen vom leichten Wind die heiße Luft verfärbt. Trotz der Hitze herrscht geschäftiges Treiben in Niamey. Zwischen die vielen Mopeds und Autos schiebt sich dann und wann auch ein Kamel, beladen mit Stroh.
Donnerstag, 19. April 2012
Ohne Frühstück in der Schule
Dienstag, 17. April 2012
Innovative Landwirtschaftsprojekte als Schlüssel zur Bekämpfung des Hungers
![]() |
Bauer Bongua erklärt das System der "konservierenden" Landwirtschaft |
Eigentlich hätte es heute in Strömen regnen sollen, da seit März Regenzeit ist, aber es war heiß und die Sonne schien – für unseren Projektbesuch von Vorteil, aber für die Natur in Kenia eine Katastrophe. Afrika hat am wenigsten zum Klimawandel beigetragen, wird aber am meisten darunter zu leiden haben. Konferenzteilnehmer aus Kenia erzählten mir, dass die Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Land bereits stark zu spüren seien. Die Regenzeiten setzten immer später ein und es regnete lange nicht mehr so stark wie in früheren Jahren.
Afrika: Ein Kontinent soll erblühen
Noch gut kann ich mich daran erinnern, als ich das erste Mal afrikanischen Boden betrat. Es war in Malawi und ich war zutiefst beeindruckt. Ich hatte das Gefühl, als würde ich nach Hause kommen. Die Wärme, die rote Erde und die Fröhlichkeit und Ausgelassenheit der Menschen berührten mich zutiefst. Neulich habe ich eine Dokumentation gesehen, in der Wissenschaftler genetisch nachwiesen, dass alle Menschen von ein und demselben Stamm in Namibia abstammen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber vielleicht ist es möglich, denn noch nie hatte ich bei einer Auslandsreise dieses vertraute Gefühl.
Seit dieser Zeit lassen mich Afrika, die Menschen dort und insbesondere die Kinder nicht mehr los. Leider ist die Berichterstattung über afrikanische Länder immer noch eher negativ. Dabei gibt es so viel Positives zu berichten. Die Menschen und insbesondere die Kinder sind trotz oft unglaublicher Armut von solch einer überschwänglichen Lebensfreude, dass man gar nicht anders kann, als mit zu machen. In Sierra Leone haben wir eine Frauengruppe besucht, die dabei war, Spezialnahrung für unterernährte Kinder herzustellen und plötzlich fanden sich die Frauen in einer Gruppe zusammen und tanzten durch das Dorf. Jeder der in der Nähe stand, musste mit tanzen. Ich auch.
Seit dieser Zeit lassen mich Afrika, die Menschen dort und insbesondere die Kinder nicht mehr los. Leider ist die Berichterstattung über afrikanische Länder immer noch eher negativ. Dabei gibt es so viel Positives zu berichten. Die Menschen und insbesondere die Kinder sind trotz oft unglaublicher Armut von solch einer überschwänglichen Lebensfreude, dass man gar nicht anders kann, als mit zu machen. In Sierra Leone haben wir eine Frauengruppe besucht, die dabei war, Spezialnahrung für unterernährte Kinder herzustellen und plötzlich fanden sich die Frauen in einer Gruppe zusammen und tanzten durch das Dorf. Jeder der in der Nähe stand, musste mit tanzen. Ich auch.
Montag, 16. April 2012
Unterernährte Kinder in Maradi
![]() |
Karima wartet auf Nahrung |
Im Flüchtlingscamp aus Stoffresten und Kartonagen

Freitag, 13. April 2012
Menschen fliehen vor dem Hunger

„Das Augenmerk der im Einsatz stehenden Hilfsorganisationen liegt aber auf der Versorgung der Not leidenden Bevölkerung – egal woher sie kommen oder an welche Religion sie glauben“, berichtet World Vision-Mitarbeiter Lutz Hahn aus Niamey, der Hauptstadt des Niger. Lutz Hahn ist bis Ende April im Niger, um den Kampf gegen die drohende Hungersnot zu dokumentieren.
Flüchtlingsströme verschärfen die Situation„Der Einsatz wird heiß. Nicht nur wegen der derzeit herrschenden Temperaturen von mehr als 40 Grad, sondern auch wegen der unklaren Situation im Nachbarstaat Mali“, sinniert Lutz Hahn. „Immer mehr Menschen verlassen ihre Heimatdörfer, weil sie entweder nicht mehr genügend zu Essen haben oder weil sie Angst vor den politischen Auseinandersetzungen haben.“ Die UNO schätzt, dass zur Zeit 25.000 Menschen aus Mali nach Niger geflohen sind. Man befürchtet, dass unter ihnen auch islamistische Rebellen sind, die die Gunst der Stunde nutzen wollen und ihren im Norden Malis gewonnenen Einfluss auch auf die Nachbarregionen ausdehnen wollen. Hilfsorganisationen können in der unsicheren Gegend nur unter erschwerten Bedingungen arbeiten.
Lutz Hahn
Mittwoch, 11. April 2012
Tag 2 - Niamey

World Vision-Pressereise nach Niger - Tag 1: Die Anreise
Die Nacht war kurz, die Außentemperatur erreicht um 4 Uhr, als der Wecker läutet, nur 0° Grad. In elf Stunden werde ich bei 40°C schwitzen... Ich bin auf dem Weg nach Niamey, der Hauptstadt Nigers, um mit Journalisten über die Hungerkrise und Konflikte in Westafrika zu berichten.
14:45, Landung in Niamey bei 42° Grad. Als die Tür des Fliegers aufgeht und wir endlich an der Reihe sind auszusteigen, fühle ich mich, als hätte ich die Tür meines Backofens geöffnet, um zu schauen, ob der Schokoladenkuchen bereits fertig gebacken ist. Die Einreise ist unkompliziert, und sogar das gesamte Gepäck ist angekommen. Unsere Mission kann also beginnen.
14:45, Landung in Niamey bei 42° Grad. Als die Tür des Fliegers aufgeht und wir endlich an der Reihe sind auszusteigen, fühle ich mich, als hätte ich die Tür meines Backofens geöffnet, um zu schauen, ob der Schokoladenkuchen bereits fertig gebacken ist. Die Einreise ist unkompliziert, und sogar das gesamte Gepäck ist angekommen. Unsere Mission kann also beginnen.
Donnerstag, 5. April 2012
Mütter-Blog Teil 4
Die
Journalistin Steffi Orbach und zwei andere Mütter aus Australien und
Südkorea begleiten Mütter im Dürregebiet von Niger in ihrem Alltag und
bloggen über ihre Eindrücke und Erfahrungen, um die aktuelle Hungerkrise
greifbar zu machen.
Hilfe gegen den Hungertod: Zeinabou wird mit Spezialnahrung aufgepäppelt |
Mittwoch, 4. April 2012
Mütterblog Teil 3: In Ramatas Garten
Die Journalistin Steffi Orbach und zwei andere Mütter aus Australien und Südkorea werden in den nächsten Tagen Mütter im Dürregebiet von Niger in ihrem Alltag begleiten und über ihre Eindrücke und Erfahrungen bloggen, um die aktuelle Hungerkrise greifbar zu machen.
Die Macherinnen des Mom`s Blog, rechts die deutsche Teilnehmerin Steffi Orbach |
Dienstag, 3. April 2012
Mütter-Blog Teil 2
Mütter bloggen aus Niger - für gesunde Mütter und ihre Kinder

Abonnieren
Posts (Atom)