Karima wartet auf Nahrung |
Im Gesundheitszentrum Mayara sind zurzeit fast 2.600 Kleinkinder registriert, die mangel- oder unterernährt sind. Das Gesundheitspersonal verteilt nachdem die Kinder, gewogen, gemessen und untersucht worden sind, Essensrationen für eine Woche. Dann müssen sie wieder hierher kommen. Wie der zuständige Food-Manager erklärt, fehlt es in den umliegenden Dörfern bei den Müttern an Einsicht. Meistens wenden sie sich erst an das Gesundheitspersonal, wenn bei den Kindern bereits Schädigungen oder schwere Krankheiten aufgetreten sind.
Auch Karima erhält heute für ihr 2-jähriges Kind die angereicherte Erdnusspaste „Plumpy-Nut“. Ihr Dorf liegt sieben Kilometer von der Gesundheitsstation entfernt. In der Hitze ist der Fußweg auf sandigem Boden – zumindest für einen Europäer – ziemlich anstrengend. Karima erzählt mir im Interview, dass alle Männer im Dorf vor Monaten weggegangen sind, um Nahrung zu finden. Zurückgeblieben sind die Frauen aus acht Familien mit ihren Kindern. Die Essensvorräte reichen noch zwei bis drei Wochen. Wenn bis dann die Männer nicht zurückkehren, haben wir ein Problem, so die fünffache Mutter. Obwohl es schon später Nachmittag ist und sie bereits einen langen Fußmarsch zum Gesundheitszentrum hinter sich hat, hat sie heute noch nichts gegessen.
Endlich bringt ihr eine Nachbarsfrau aus dem Dorf eine mit Flüssigkeit gefüllte große Schale. Die zähflüssige Brühe besteht aus Maismehl und Wasser. Besonders nahrhaft ist das nicht. Aber es ist das einzige, was es derzeit in dieser Region zu essen gibt.
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