Ein Tag der Ruhe und Reflexion. Nach einem frühen Morgenspaziergang durch die ruhigen Straßen von Niamey begleitete ich ein paar Kollegen zur Kirche. Es ist so schön einen afrikanischen Gottesdienst gemeinsam mit Menschen aus Niger und anderen afrikanischen Ländern wie Ghana, Togo, Elfenbeinküste oder Ruanda zu besuchen. Es ist auch gut, Zeit zu haben um für Aissatou, Kadri und all die anderen, die wir die letzen Tage getroffen haben, zu beten. Die Predigt war so ermutigend und auch für Fatima und ihren Kampf gegen Kinderheirat wichtig.
Nach dem Gottesdienst habe ich die Informationen über die Nahrungsmittelkrise mit dem Leiter des humanitären Einsatzes von Oxfam verglichen. Es war erfreulich zu hören, dass die Organisationen hier gut zusammenarbeiten und eine gemeinsame Perspektive für die Situation hier haben.
Bevor ich von meinen letzten zwei Tagen in Niger erzähle, ist es gut sich auch an vergangene Zeiten zu erinnern. Komabangou hat mich an vergangene Zeiten erinnert und insbesondere an meine erste Überseereise hundert Kilometer westlich von hier, in Mauretanien und die ersten Postings mit World Vision. Der Wüstenstaub und die Hitze, das Couscous und eine frisch gegrillte Ziege (alle Teile davon!) zum Mittagessen und der sehr stark gesüße Tee.Unsere letzte Station in Komabangou sollte der Besuch einer Witwe sein, Fatimata. Es wäre nicht richtig gewesen sie oder Ramatou in der Gesundheitsstation über den Tod ihres Mannes zu befragen.
Gemeinsam zu spielen ist so einfach
Fatimata erklärt ihr: „Ich möchte nicht, dass du wie ich als Witwe endest und Goldstaub auswäscht.“ Assitou sagt ihr, sie solle sich über die Schulklasse keine Sorgen machen. Beide lächeln, als sie über die von World Vision unterstützte Feier - zu der jedes Kind eingeladen ist – anlässlich des jährlichen Tages des Afrikanischen Kindes erzählen. Wo immer wir diese Woche auch hingegangen sind, haben Kinder uns darüber erzählt, wie einfach es ist gemeinsam zu spielen, gutes Essen zu genießen und auch mitzuerleben was eine schöne Kindheit ausmacht.
Sehr beeindruckend war auch unser letzter Besuch für heute in Sirba, eine Nachbarortschaft, wo World Vision bereits etwas länger als in Komabongou arbeitet. Der Unterschied ist verblüffend. Die Frauen und Männer, die wir dort getroffen haben, waren die Zuversichtlichsten Menschen überhaupt, die wir hier getroffen haben. Sie haben uns überwältigt mit dem Dingen die sie uns
zeigen und sagen wollten und, besonders über ihre Dorfgemeinschaften und Kinder. Wir haben einen Getreidespeicher gesehen, den es bereits seit dem Jahr 2005 gibt und der über 3.500 Menschen hilft zu überleben.
„Das liefert uns Nahrung vor Ort und zu niedrigeren Preisen als beim nächstgelegenen Markt, der 15 Kilometer weit weg ist. Jetzt haben wir das ganze Jahr über Getreide“, erzählt uns eine Frau. Wir haben ein neues Bohrloch gesehen, das die Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt, Kinder auf Schaukeln im Schulhof der renovierten Schule und großflächige Gemüsegärten.
Sie erzählten uns: „Wir haben viele Veränderungen bei unseren Kindern wahrgenommen – sie sind gesünder, bekommen eine Schulbildung. Jetzt möchten alle Eltern ihre Kinder zur Schule schicken, besonders die Mädchen.“ Die Menschen dankten World Vision und jenen Paten, die hier Patenkinder haben und sagen, dass wir wie ein „Neumond über Sirba“ sind.
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