Dienstag, 17. Januar 2012

Reise durch das Krisengebiet im Niger - Ein unvergesslicher Tag

Nach unserer späten Rückkehr nach Niamey, bin ich nicht sicher, die Höhen und Tiefen von dem, was ich heute in Tera gesehen habe, zu begreifen, doch sie müssen noch erzählt werden.

Die Kinder sind großartig, doch leben so armselig. Die Mädchen werden wie Waren behandelt oder sterben bei der Entbindung, während sie in der Schule sein sollten. Djamila ist jetzt 15 und seit drei Jahren verheiratet. Die Kinderbraut Zainab, 12, ist gemeinsam mit ihrer Großmutter geflohen, nachdem ihre Schwester nach deren früher Heirat bei der Entbindung sterben gesehen hatte. Dann ist da noch Zainabs Nichte, die kleine achtjährige Aissate, die ihre kleinen Füße von einem Sessel hängen lässt, ist geflohen, wenige Monate bevor sie mit einem Mann verheiratet werden konnte, der ihr Großvater sein könnte.

Kampf um Veränderung
 
Hadija Fatima leitet den örtlichen Kinderschutz und kämpft um die Rechte von Kindern; sie hat bereits neun Fälle von Kinderverheiratung vertreten. „Dafür bin ich bereit zu sterben“, hat sie uns erzählt.

Ihre eigene zwölfjährige Tochter Amina ist eines der Mitglieder des Clubs für Kinder und deren Rechte „Unsere Zukunft“, der in dieser Region wie ein frischer Atem wirkt. Unsere Begegnungen mit Fatima und Amina, mit Djamila, Zainab und Aissata müssen erzählt werden, um das Drama, den Horror, aber auch die Hoffnung zu verstehen. Doch heute werde ich zunächst für sie beten, während mein Kopf sicher auf meinem Kissen ruht. Ich möchte auch meiner zwölfjährigen Tochter Maia danken, die in ihrem Bett in Sicherheit liegt – Tausende Kilometer von Niger entfernt, einem Land, in dem Mädchen in ihrem Alter großen Gefahren ausgesetzt sind.

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