Claire Ylana, 9, ist die Beste in ihrer Klasse, und sie hat dafür schon Medaillen bekommen. Bis der Taifun Haiyan in ihrer Gemeinde Tabogon im Norden der Insel Cebu zugeschlagen hat, waren die Medaillen von Claire unter Glas eingefasst und hatten einen stolzen Platz auf der Wand im Haus ihrer Familie. Claire und ihr Vater Danny, ihre Mutter Julia Ann und ihr vierjähriger Bruder Joshua Lee waren gerade im Stockwerk im Haus, als der Taifun kam.
„Wir haben auf den Kokosbaum vor uns geschaut, als zwei Bäume hinter uns umgestürzt, auf das Haus gekracht sind und das Dach zerstört haben“, sagt Julia Ann. „Wir liefen in das Gemeindezentrum und haben nichts mitgenommen. Die Kinder waren durchnässt; und wir hatten nichts zu essen. Viele Familien haben sich im Gemeindezentrum versammelt, aber das Dach war durch den Sturm weggerissen, und jeder war gründlich durchnässt.“
„Das erste Ding, wonach Claire nach dem Sturm zu Hause gesucht hat, waren ihre Medaillen“, erinnert sich ihre Mutter. Als das Mädchen sie gefunden hatte, war der Kasten zertrümmert. Claire hing die Medaillen in eine nette Reihe an der Wand.
Sechs Tage später kamen Claire mit ihrer Familie sowie tausende andere Überlebende zurück in das Gemeindezentrum in Tabogon. Sie standen in einer Reihe im Hof unter einem schönen, sonnigen Himmel, um Nahrung, Wasser und Hygienesets von World Vision in Empfang zu nehmen.
Blauer Himmel zeigte sich auch durch das Loch im Dach des Gemeindezentrums. Einige Blätter, die als provisorischer Lochfüller angebracht waren, waren durch den weiteren Wind wie Papier ganz verknittert. Andere, die davon geweht worden waren, wurden wieder herausgenommen und auf die äußere Wand geschichtet. Erst wenn dringlichere Dinge getan sein werden, kann das Evakuierungszentrum der Gemeinde wieder repariert werden.
Claires Familie nehmen die Pakete Nahrung, Wasser und ein Hygieneset, das sie nach Hause tragen – oder was davon noch übrig geblieben ist.
„Hier leben wir jetzt“, sagt ihre Mutter und zeigt auf eine leicht angehobene Ebene mit einem Vorhang, der zum Schutz der Privatsphäre davorhängt. Die Waren, die sie von der Verteilung der Hilfsgüter nach Hause gebracht haben, sind hier aufgestapelt. Hier hat es nicht genügend Raum für eine vierköpfige Familie gegeben, um sie nebeneinander aufzulegen. „Die Nahrung ist so eine wichtige Hilfe, wenn auch nur für eine Woche lang. Ich möchte mich darüber nicht beklagen. Das nächste Problem ist, wie wir das Haus reparieren sollen. Das ist wirklich von Bedeutung, denn jedes Mal, wenn es regnet, steigt in uns die Angst empor.“
Kathryn Reid
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