„Mit Dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ (Ps 18,30)In diesem Jahr ist Lopez Lomongs Traum wahr geworden: Er hat bei den Olympischen Sommerspielen in London beim 5.000 Meter-Lauf teilgenommen. “Es ist ein Segen für mich, so viel Unterstützung von Freunden und meinem Team bekommen zu haben”, strahlt Lopez. Für ihn ist es selbstverständlich, anderen Not leidenden Kindern zu helfen: Durch seine Lopez Lomong-Stiftung – und durch seine Zusammenarbeit mit World Vision.Lopez Lomong stammt aus dem Südsudan. Im Alter von sechs Jahren wurde Lopez entführt, um während des Bürgerkrieges als Kindersoldat zu dienen. Nachdem ihm die Flucht in das Nachbarland Kenia gelungen war, lebte er lange Zeit als Waisenkind in einem Flüchtlingscamp. Die Menschen im Sudan leiden an den Folgen eines 22 Jahre andauernden Bürgerkrieges zwischen der sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) und der Zentralregierung. Dieser Krieg war einer der schlimmsten Bürgerkriege nach dem 2. Weltkrieg. Er hat 2,5 Millionen Menschen das Leben gekostet und rund vier Millionen Menschen in die Flucht getrieben.
Doch auch knapp acht Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges zwischen Nord und Süd sowie eineinhalb Jahre nach der offiziellen Staatsgründung des Südsudans kann von einer friedlichen Nachbarschaft der beiden Länder keine Rede sein. Die südsudanesische Hauptstadt Juba kann sein Öl nicht exportieren, der Konflikt mit Khartum ist eskaliert, hunderttausende Menschen vegetieren in Flüchtlingslagern, Experten rechnen mit einer Verdoppelung der Armut innerhalb nur eines Jahres. Viele Kinder und junge Erwachsene sind traumatisiert, weil sie während des Bürgerkrieges als Kindersoldaten rekrutiert wurden.
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