Zwei von Ihnen haben sich bereit erklärt, uns zu treffen und ihre Erfahrungen mit uns zu teilen. Aus Sicherheitsgründen können wir hier keine Namen verwenden.
Der zweite Jugendliche erzählt von einem ähnlichen Schicksal. Wieder erzählt ihm ein „Vermittler“, er habe einen Job, wo bis zu 17.000 Kyat im Monat winken (das entspricht in etwa 16 Euro, in Myanmar durchaus gutes Geld). Bei der ersten Rekrutierungseinheit wird der Bursche abgelehnt – zu jung. Der Vermittler lässt nicht locker, geht zu einer anderen Rekrutierungseinheit, zwingt den Buben dazu, zu sagen, dass er 18 ist – mit Erfolg. Er wird aufgenommen. Es folgen zwanzig Tage in der Rekrutierungseinheit, danach 40 Tage in einer Ausbildungseinheit. Uns erzählt der Jugendliche, dass diese Zeit sehr hart war. Details will er nicht sagen. Er erzählt uns nur, dass er bei weitem nicht der Jüngste war. Ein Soldat, der jünger war, hat versucht wegzulaufen. Er wurde erwischt. Auf unsere Frage, was dann mit ihm passiert ist, meint er nur: Schläge, viele Schläge. Jeden Tag um 4 Uhr auf, körperliches Training, Drill, strenge Ausbildner. Er hat aber Glück! Seine Familie meldet ihn als vermisst. Mit Hilfe der International Labour Organisation ILO kann er gefunden werden. Als sein tatsächliches Alter bekannt wird, sorgt ein Vorgesetzter für seine Entlassung.
World Vision bereitet sich gerade auf die Entlassung einer großen Zahl an minderjährigen Soldaten vor. Vor allem soll den Jugendlichen eine Ausbildung und eine Perspektive geboten werden. Noch viel wichtiger wird bei einigen aber die psychologische Betreuung sein.
Besonders schwierig scheint die Situation mit den „Vermittlern“, die gegen Geld bisher Jugendliche an die Armee vermittelt haben.
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