Mindy Mizell, Leiterin des Medienteams von World Vision, berichtet aus dem Camp Dadaab in Kenia, dem derzeit größten Flüchtlingslager der Welt:
Diese Woche habe ich meinen ersten Weg über die somalische Grenze gemacht, um einige der 400.000 Flüchtlinge zu treffen, die im Flüchtlingslager Dadaab leben. Ich habe den Großteil meiner Zeit mit den Kindern verbracht. Wir haben nicht die selbe Sprache geteilt, aber bewiesen, dass Lächeln, Winken und Lachen unser gemeinsamer Nenner ist. Ich habe unter den somalischen Flüchtlingskindern neue Freunde, die allesamt keine Probleme machen, und so wurden wir mit Neugier willkommen geheißen.
Der 13jährige Abdillah, ein somalischer Flüchtling, lebt seit etwa zwei Monaten in Dadaab. Er hat mich gelehrt, dass Kinder das Unglück in ihrem Leben nicht sehen. Abdillah war einer von wenigen Kindern, die ich diese Woche getroffen habe und der fließend Englisch spricht. Ich konnte ihn interviewen und etwas über seine Geschichte erfahren.
Abdillah hat in seiner Heimat Somalia Englisch in der Schule gelernt. Seine Familie musste ihr Zuhause verlassen, um Wasser und Nahrung zu finden und um der Gewalt zu entkommen. Was mich am meisten berührt hat, war die Antwort auf meine Frage, was World Vision und andere Hilfsorganisationen tun können, um bestmöglich zu helfen. Ich habe die Antwort erwartet, dass er mehr Nahrung, mehr Wasser, bessere Kleidung oder vielleicht einen Fußball haben möchte. Tatsächlich hat mir Abdillah gesagt, wieder in die Schule gehen zu wollen.
Nicht nur Abdillah glaubt an eine gute Zukunft. Er hat einige Minuten mit seinen somalischen Freunden gesprochen und mir dann gesagt, dass sie alle in die Schule gehen müssen, um eines Tages gute Jobs zu finden. Abdillah hat während meines Besuches kein einziges Mal geklagt. Er hätte einfach über die unglücklichen Umstände erzählen können, die er erdulden musste. Stattdessen hat mir Abdillah erzählt, wie "glücklich" er war. Er hatte genug Wasser, Nahrung und war dankbar über den Besuch von World Vision. Ich bin von Abdillah mit einer Lehre gegangen: Glücklicherweise sind Kinder wie er fähig, einen Sinn für Optimismus und Hoffnung aufrecht zu erhalten und selbst angesichts der bedrückendsten Umstände zu hoffen. Und glücklicherweise hat uns Got erlaubt, unsere Wege zu kreuzen, so dass ich seine Geschichte erzählen konnte.
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